Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1916

114 10. Das Militärverdienstkreuz 3. Kl. mit der Kriegsdekoration in Anerken¬ dem nung tapferen Verhaltens vor Feinde wurde dem gefallenen Oberleut¬ nant i. R. Arnold Major von Varan¬ no=Csemernye des 59. JR. Aller¬ höchst verliehen. Am gleichen Tage starb in Steyr der Fabriksarbeiter Kaspar Petrous im 48. Lebensjahre. Johann Höller, k. k. Landsturm¬ 7, Infanterist aus Steyr, Bindergasse erhielt folgendes ehrenvolles Belobungs¬ Ge¬ chreiben des Armeekommandanten bis¬ nerals Dankl: „Sie haben in den durch herigen Kämpfen des Regiments Ihr aufmunternde Worte und durch Beispiel die Mannschaft zu tapferem Ausharren angeeifert. Ich belobe Sie hiefür im Namen des Allerhöchsten Dien¬ Johann Höller arbeitete vor tes. Ausbruch des Krieges in der Gummi¬ abrik Reithoffer. Nach langem Siechtum verschied Graf Artur Lavaulr. Freiherr von Vre¬ court, k. u. k. Oberstleutnant i. R., Besitzer des Militärverdienstkreuzes, der Militärverdienstmedaille, des Offiziers¬ dienstzeichens 2. Kl., der Jubiläums=Er¬ innerungsmedaille usw., im 80. Lebens¬ jahre. 11. Es trafen mittelst Sonderzuges der aus einem österreichischen und einem ungarischen Salonwagen bestand, der un¬ garische Ministerpräsident Graf Tisza und Kriegsminister F3M. Ritter von Krobatin, in deren Begleitung sich der Präsident der Waffenfabriksgesell¬ schaft Exzellenz Sighart befand, in Steyr ein. Die Herrschaften nahmen im Großgasthof „Steyrerhof“ das Mittag¬ mahl ein u. besuchten hierauf die Werke der Waffenfabrik, um sich von dem dermaligen Stande der Militärlieferun¬ gen persönlich zu überzeugen. Um 4.40 nachmittags fuhren sie wieder mittelst Sonderzuges nach Wien zurück. Dem Oberstleutnant Ferd. Swobo¬ da aus Steyr, betraut mit dem Kom¬ mando des 42. FKR., wurde das Mili¬ tärverdienstkreuz 3. Kl. mit der Kriegs¬ dekoration Allerhöchst verliehen. An diesem Tage starb in Steyr Karl Göppl, lediger Privat, der Onkel des verstorbenen Apothekers Emil Göppl im 76. Lebensjahre. Der Verblichene war eine stadtbekannte Persönlichkeit, die sich der besten Wertschätzung erfreute. 12. In Steyr sind Marie Nu߬ Maurersgattin, im baummüller, 69. Lebensjahre, und Anna Eß mei¬ ter, Dienstmannswitwe, im 63. Lebens¬ jahre gestorben. In Linz verschied nach kurzem Lei¬ den Luise Eiselmayr verw. Private, im 47. Lebensjahre. Die Verstorbene war ehemals Besitzerin des Großgast¬ hofes „Steyrerhof“ in Steyr und Bahn¬ hof=Restaurateurin von St. Valentin. In der Vorstadtpfarrkirche fand die Vermählung des Photographen Karl Them mit Hedwig Reitmayr statt. Oberleutnant Rudolf Gleißenber¬ ger des 2. TKR, ein Bruder der Frau Bürgermeister Gschaider, erhielt für eine als Kommandant der Maschinengewehr¬ abteilung 2 vollführte Waffentat das Militärverdienstkreuz mit der Kriegsde¬ koration. Oberleutnant K. Kenzian des 14. JR., dermalen der Einz.=Freiwilli¬ genschule in Steyr zugeteilt, erhielt für Verhalten vor dem Feinde das tapferes Signumlaudis. Allerhöchst belobende Anerken¬ Die nung erhielten für tapferes Verhalten vor dem Feinde die Hauptleute Ottokar Maresch und Johann Hanusch; die Leutnants i. R. Isak Barbag und Johann Terlitza vom 30. F3B. in — Hauptmann Hanusch hat vor Steyr. dieser Auszeichnung den Heldentod ge¬ funden. 13. In Steyr verschied die langjäh¬ rige Kirchendienerin an der Pfarrkirche Katharina Egger, Schwiegermutter des verstorbenen Kirchendieners Berthold Mittendorfer, im 79. Lebensjahre. aus Leutnant Emil Wurmfeld Steyr wurde zum Kommandanten der Einjährig=Freiwilligenschule in Theresien¬ tadt ernannt. Bei seinem Abgang von Mostar wurde im Befehl des k. u. k. Militärkommandos folgendes verlaut¬ bart: „Ich spreche dem Leutnant Emil Wurmfeld des IR. 42 für seine sehr ersprießliche Dienstleistung die Belobung aus. Wucherer, Generalmajor. 14. Eingelangter Nachricht zufolge er¬ litt das FJB. Kopal 10 bei den Käm¬ pfen in Westgalizien schwere Verluste und wurde hiebei besonders die 4. Komp. □ bis auf 25 Mann aufgerieben. Nun langte von dem Reserveleutnant Franz Jungmair dieser Kompagnie, welcher bei jenem Kampfe mit einem Häuflein der todesmutigen Kopaljäger in Kriegs¬ gefangenschaft geriet, aus Kansk in Ost¬ sibirien ein Brief an seine Eltern, dem i. P. gräflich Lambergschen Forstmeisten rr Alfred, in Steyr ein. Ein Bruder Jungmair, ein Schwiegersohn des Buchbindermeisters Alois Stiasny, Leut¬ nant im FIB. 9, wurde bei Przemysl verwundet und geriet gleichfalls in russische Kriegsgefangenschaft.

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