94 in einem Kampfe am galizischen Kriegs¬ schauplatze gefallen. Der für das Va¬ terland gefallene junge Held war ein Sohn des hiesigen Mautners Herrn Matthias Braumandl in der Ha¬ ratzmüllerstraße, 22 Jahre alt, von Be¬ ruf Schlosser und stand zuletzt bei der Firma Reithoffers Söhne in Diensten. Er war Mitglied des hiesigen Vereines „Almenrausch“ und erfreute sich ob sei¬ ner fachlichen Tüchtigkeit sowie seines braven ehrenhaften Charakters allseitiger Wertschätzung und Beliebtheit. Diese To¬ desnachricht schrieb ein Kollege des Ge¬ fallenen derselben Maschinengewehr=Ab¬ teilung namens Holzinger aus Steyr, welcher verwundet wurde. 28. Im Krankenhause in Steyr starb der Armenpfründner Leopold Krumm im Alter von 72 Jahren. Franz Frisch, Absolvent der k. k. Staatsrealschule Steyr, wurde an der tierärztlichen Hochschule in Wien zum Tierarzte promoviert. In Wien ist Johann Ernstreiter, Verkehrsinspektor i. P., in seinem 71. Lebensjahre gestorben. Derselbe ist ein Bruder des Theaterrestaurateurs Anton Ernstreiter in Steyr. Zur selben Zeit tarh in Gmunden dessen Neffe Josef Ernstreiter, Zitherlehrer ein in wei¬ eren Kreisen bekannter Meister seines Instrumentes, im 65. Lebensjahre. 29. In Steyr starb Marie Thür, Gasthausbesitzersgattin, 50 Schwimmschul¬ traße Nr. 11, nach längerem Leiden in ihrem 40. Lebensjahre. — Unerwartet chnell verschied der in weiteren Kreisen bestbekannte Friedrich Lechner, pensio¬ nierter Kanzleidiener der Wolfsegg¬ Trauntaler=Kohlenwerksgesellschaft, Gar¬ tenstraße Nr. 3, im 70. Lebensjahre. Ferner ist der Fleischergehilfe Franz Seidengruber im Alter von 31 Jahren an diesem Tage plötzlich aus dem Leben geschieden. Gegen halb 7 Uhr abends traf ein ehr praktisch eingerichteter Spitalzug des „Röten Kreuzes“, bestehend aus Wag¬ ons der Wiener Stadtbahn, mit 239 Verwundeten von den letzten Kämpfen aus Rzeszow in Steyr ein. Im Zuge befanden sich mehrere Aerzte und Pfle¬ geschwestern, sowie das nötige Sanitäts¬ personal unter dem Kommando eines Majors. Michael Kastner, Hausdiener beim Produktenhändler Johann Grillen¬ berger in Steyr, wurde am nördli¬ chen Kriegsschauplatz mehrfach, darunter auch durch einen Schuß in den Fuß, verwundet. Nach seiner Verwundung konnte er zwei Tage lang nichts sehen, worauf seine Sehkraft erst allmählich wieder zurückkehrte. Leutnant Zimmer vom 30. Feld¬ ägerbataillon kam verwundet zu Besuch nach Steyr. Er trug bei den Kämpfen im Norden einen Schuß in die linke Hand, den Vorderarm und die Lenden¬ gegend davon. — Rudolf Glück, Kadett im 30. Feldjägerbataillon, Sohn des Selchwarenhändlers Friedrich Glück in Steyr, kam ebenfalls verwundet heim. Er erlitt zuerst einen Streifschuß in den linken Arm, der bald verheilt war, wo¬ rauf er sofort wieder zu seinem Batail¬ lon einrückte. Nach wenigen Tagen aber. durchschoß ihm eine feindliche Kugel die Muskulatur des rechten Fußes. Ferner wurden am Felde der Ehre Korporal Karl Berger, ein Sohn des Beamten Jakob Bloderer in Steyr und der Schriftsetzer Albert Schmiederer verwundet. In Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde wurde das Militär¬ verdienstkreuz mit der Kriegsdekoration dem Oberleutnant L. Woloszczuk des 42. Feld =Kanonen=Regiments in Steyr verliehen. DieAllerhöchste belo¬ bende Anerkennung für tapferes Ver¬ halten vor dem Feinde wurde dem Re¬ erveleutnant Arnold Major von Va¬ ranno Csemerny des Infanterie¬ regiments 59, Schwiegersohn des Kauf¬ mannes Karl Wöll in Steyr, bekannt¬ gegeben. Mit Kundmachung der politischen Be¬ hörden wurde die Einberufung der in den Jahren 1878 bis einschließlich 1890 ge¬ borenen Landsturmpflichtigen zum Land¬ sturmdienste mit der Waffe angeordnet. Das Präsidium der Finanzdirektion in Linz hat den Steuerassistenten Fried¬ rich Fillis=Richter von Steyr nach Neuhofen versetzt. 30. Den Heldentod am Felde der Ehre fanden: Leutnant van der Mül¬ be vom 42. F.=K.=R. aus Steyr, ferner Reserveleutnant Rudolf Klein und Re¬ serveleutnant Wilhelm Winter vom 30. FSB. aus Steyr. Verwundet wurden: Vom 30. F.=J.= B. in Steyr der Einjährig=Freiwillige Josef Windischbauer, die Jäger Mi¬ haly Kimaczek, Ivan Tanasiczuk und Wasil Tyniow. vom 42. F.=K.=R. Vormeister Leopold Oberbauer, Ka¬ nonier Josef Harant. Der Gefreite Franz Honer erkrankte, Infanterist Alois Schweiger erlitt eine Schu߬ verletzung. Beide sind Steyrer.
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