Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1916

2 Alter von 91 Jahren im Bürgerspital am Michaelerplatz. Aus den Reservespitälern in Steyr an wurden 50 Verwundete, bezw. Rheumatismus leidende Krieger mittelst Steyrtalbahn nach Bad Hall zum Bädergebrauch in—die dortige Landes¬ kuranstalt überstellt. In Steyr starb an diesem Tage der Hilfsarbeiter Franz Strelicek im 48. Lebensjahre. 15. Verwundet wurden Fähnrich d. Res. Leopold Walcher vom 9. Feld¬ jäger=Bataillon, der Zugsführer Josef Tunko vom 40. Feldkanonen=Regim. und der Infanterist Johann Selradl sämtliche 14. Infanterie=Reg., vom aus Steyr; ferners vom selben Regiment der Korporal Moritz Schittengru¬ — Ebenso erlitt der ber aus Garsten. Unterjäger vom 30. FIB. aus Steyr Ladislaus Maul eine Schußverletzung. Der Kaiser hat im landwehrärzt¬ den Assistenzarzt lichen Offizierskorps Arthur Mally aus Eroßraming zum Oberarzt ernannt. des Oberleutnant Walter Adam 9. Infanterieregiments, zugeteilt dem Generalstabe, erhielt am montenegrini¬ chen Kriegsschauplatze für hervorragende Dienste das Militärverdienstkreuz mit der an Nunmehr kam Kriegsdekoration. eine Angehörigen von ihm selbst die Nachricht, daß er am Schlachtfelde im Kampfe gegen die Serben außertourlich zum Hauptmanne ernannt wurde. Durch einen Schuß in die rechte Hand wurde der Jäger Konstantin Lazurick vom 30. Feldjägerbataillon in Steyr verwundet. Am nördl. Kriegsschauplatze wurde Heinz Flenkenthaller aus Steyr, Reservefähnrich des 14. Feldhaubitz=Re¬ giments, durch einen Schuß in den Arm verwundet. Otto Donke, Ersatzreservist vom 14. 12 ein Komp., Infanterieregiment, 14. 12 Sohn des verstorbenen Leichenbestatters Karl Donke in Steyr ist am nördlichen Schlachtfelde verwundet worden. Der Landesausschuß hat die Leh¬ rerin 1. Kl. Therese Pilger an der Mädchenvolksschule in der Wehrgraben¬ gasse in Steyr über ihr Ansuchen in den Ruhestand versetzt. An Stelle des hochw. Domkapitu¬ lars u. Generalvikars B. Scherndl wurde der Hochw. Johann Riegler, Konsistorialrat und Pfarradministrator zu St. Josef in Linz, zum Kreis¬ dechant für das Traunviertel ernannt. 89 Zu diesem Kreise gehören die Dekanate Enns, Gmunden, Bad Ischl, Krems¬ münster, Molln, Pettenbach, Spital, Steyr und Weyer. In Steyr starb die Armenpfründ¬ nerin Barbara Hörwertner im Al¬ ter von 71 Jahren. Herr Med. Anton Hittmair, der im Sommer des vorigen Jahres beim Feldjäger=Bataillon Nr. 30 in Steyr als Einjährig=Freiwilliger=Mediziner diente, war bei Kriegsbeginn mit dem Bataillon als Sanitäts=Unteroffizier an den nördlichen Kriegsschauplatz abgerückt und hatte sich dort, wie ein verwun¬ deter Offizier des Bataillons erzählte, außerordentlich tüchtig geführt. Ende August war er mit der Sanitätsabtei¬ lung des Bataillons nach einem Ge¬ echte mit der Pflege der Verwundeten beschäftigt. Von dort an blieb die ganze Abteilung verschollen. Nach lan¬ gen, bangen Wochen erhielt FrauBi¬ bliotheksdirektorswitwe Luise 1 Hitt¬ mair in Innsbruck von ihrem ver¬ mißten Sohne die Nachricht, daß er ich kriegsgefangen in Rußland befinde. Der junge Krieger ist ein Neffe des verstorbenen Bischofs Dr. Rudolf Hitt¬ mair. 16. In St. Fiorian verschied der hochw. Professor Johann B. Lorenz, regul. Chorherr von St. Florian und Jubelpriester. Der Verblichene wurde am 22. Februar 1835 in Linz ge¬ boren und trat 1854 in das Stift St. Florian ein, wurde 1859 zum Priester geweiht und war durch 44 Jahre Pro¬ fessor des Bibelstudiums des alten Bundes und der hebräischen, Sprache in □ St. Florian. Durch 28 Jahre=besorgte er an Sonn= und Feiertagen den Got¬ tesdienst in Berg bei Ansfelden. Für 40jährige treue Dienste wurde dem Waffenfabriks=Inspektor der Zweig¬ objekte in Letten Johann Pirker die Ehrenmedaille verliehen. 17. In der Stadtpfarrkirche in Steyr vermählte sich Ingenieur Eduard Kellner mit der Hotelbesitzerstochter I. Grete Hamp Vom 30. Feldjägerbataillon in Steyr erhielten Schußwunden Zugsführer Ivan Andruisel, Zugsführer Max Del¬ ler, und die Jäger Ivan Luknicz, Michael Nahirny, Vasili Nergis, Salomon Rosenblatt und Nikolaus Simeniuk. In Stein bei Gleink starb nach chmerzlichem, langen Leiden der Fa¬ briksarbeiter Ignaz Luckeneder.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2