nicht mehr zur Kohlenerzeugung benützt wird. Es wurde also am 11. Oktober daselbst die Lokalkommission ab¬ gehalten und ungeachtet der heftigsten Opposition der Kohlkommunitätsmit¬ glieder, deren Vorsteher sogar im Ge¬ meinderate sitzt, doch am 6. Novem¬ ber die Abtretung des früher zur Koh¬ lenbrennung benützten und eingeplank ten Teiles des Kohlangers im Flächen¬ ausmaße von 120000 zum Gasometer¬ bau gemeinderätlich beschlossen. Wonach also der Kohlkommunität noch der übrige Teil dieser Insel mit dem städti¬ schen Hause Nr. 204 zum Verschleiße der in ihrer eigentümlichen Pichl=Säge¬ mühle erzeugten Holzgattungen pacht¬ weise verbleiben kann. Allein die Kohl¬ kommunitätsmitglieder haben gegen diese gemeinderätliche Verfügung an den Lan¬ desausschuß rekurriert und es herrscht diesfalls unter den hiesigen Eisen= und Stahlwarenerzeugern, welche den Kohl¬ platz als ihr unveräußerliches und nur zu diesem Zwecke bestimmtes Eigentum betrachten (obwohl derselbe gepachtet und jetzt spärlich mit Erdäpfeln be¬ pflanzt ist), sie wurden aber, wie vor¬ auszusehen war, mit ihrer Beschwerde abgewiesen, wodurch aber die ganze Sache doch so verzögert wurde, daß es in diesem Jahre nicht mehr zu einer wirklichen Baukommission kam. Am 1. Oktober begann die im vo¬ rigen Jahre von der Stadtkommune mit einem Kostenaufwande von 8000 fl. ins Leben gerufene k. k. selbständige Un¬ terrealschule ihren zweiten Jahr¬ gang und hat sich die Schülerzahl gegen das Vorjahr von 86 auf 99 Schüler vermehrt, worunter 49 von auswärts domizilierenden Eltern. Am 12. war eine gemeinderätliche Sitzung wegen der vom Linzer Bischofe beantragten Hieherkunft von Jesui¬ ten, welche die dem Religionsfonde eigentümliche, bisher als Filialkirche von ein paar Defizienten=Priestern benützte, und da das diesfällige Kirchenvermögen nur 5400 fl. beträgt, größtenteils vom 27 Publikum hergehaltene, auch von dem bürgerlichen Weißwarenhändler Franz Stadler, Hausbesitzer Nr. 35 am Stadt¬ platze mit bedeutenden Kosten im In¬ nern und Aeußern sehr hübsch restau¬ rierte Dominikanerkirche eigen¬ tümlich übernehmen sollten. Der Bür¬ germeister Dr. Jakob Kompaß war un¬ bedingt dafür, der Gemeinderat aber nicht; doch kam man schließlich zur Ein¬ sicht, daß man die Sache, wenn sie höchsten Orts bereits beschlossen sei, nicht zu verhindern vermöge und daß die Stadt auch kaum Eigentumsansprüche an diese Kirche rechtlich wirklich durchzusetzen vermöchte. Da das k. k. Gendarmerie=Posten¬ und Sektionskommando hier, für welches das städtische Neutor=Gebäude Nr. 59 seit dem Jahre 1850 als Ka¬ serne gemietet war, auf Ende Oktober ausgezogen und in das ehemalige Ka¬ puzinerkloster gezogen war, so wurde dann das Neutorgebäude mit gemeinde¬ rätlichem Beschlusse vom 4. November einer, von Josef Werndl und Moritz Crammer neuzuerrichtenden Waren¬ Export=Gesellschaft um jährlich 425 fl. vermietet, welche aber leider gar nicht zustande kam. Um in der Eisenbahn=Ange¬ legenheit endlich auch praktische Schritte zu tun, hat das hiesige, aus dem Bürgermeister, mehreren Gemeinde¬ räten und Industriellen gebildete Eisen¬ bahnkomitee am 21. November beschlos¬ sen, durch den Ingenieur Kitzler eine generelle Vertrassierung der gan¬ zen Bahnlinie gegen Bezahlung von 1000 fl. aus der Stadtkasse vornehmen zu lassen, womit auch sogleich begonnen worden ist. Am 11. Dezember fand in Kla¬ genfurt eine von hier aus angeregte Versammlung von hiesigen, in¬ nerösterreichischen u. Triester¬ Eisenbahn=Komiteemitglie¬ dern statt, wobei unser Bürgermeister Dr. Jakob Kompaß und unser Ge¬ meindesekretär Georg Aichinger inter¬
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