Subskription im Betrage von 200 Mil¬ lionen aufgelegt, wobei sich die Stadt¬ gemeinde mit 5000 fl. beteiligte. Im ganzen betrugen die Subskriptionen beim hiesigen Steueramt 173.000 fl. Nachdem der bisherige Major un¬ seres uniformierten Bürgerkorps, welches bei seinen Ausrückungen kaum mehr 50 Mann stark ist, Herr Anton Haller, Lebzelter und Vizebürger¬ meister, sein Kommando niedergelegt hatte und dann der reiche Armatur¬ lieferantenssohn und gegenwärtige Ge¬ schäftführer Herr Josef Werndl zum Major gewählt worden war, wurde derselbe nach erfolgter hohen Genehmi¬ gung am 15. April installiert. Die Armaturlieferantenfamilie Wtw. Josefa Werndl und Kinder lassen auf der dem Krankenhausdirektor Herrn K. dem Aigner gehörigen Wiese neben auf Plautzenhof=Krankenhause ganz eigene Kosten ein Waisenhaus für Mädchen erbauen, worüber am 23. April die Baukommission abgehalten wurde. Am Österdienstag den 10. April vor¬ mittags versammelten sich aus Anlaß, daß die hiesigen Bräuer die Bier¬ preise am 1. April abermals um zwei Kreuzer, also heuer schon zum zweiten Male ohne besondere Veranlassung er¬ höht hatten, ein paar hundert Eisen¬ arbeiter vor dem Rathause und schickten zwei Deputierte zum Bürgermeister und Sekretär hinauf, welche in ganz an¬ ständiger Weise um Schutz gegen die¬ en Wucher baten, indem sie bei dem diesjährigen gänzlichen Mangel des Obstmostes ganz auf das Bier ange¬ wiesen seien. Es wurde ihnen nun be¬ deutet, daß das Bier keiner Satzung unterliege, und man daher die Bräuer auch nicht amtlich zur Einhaltung eines bestimmten Preises zwingen könne, daß man aber bei der Rücksichtswürdigkeit ihrer Bitte durch Vorstellungen einwir¬ ken wolle und sie sich jeder Demonstra¬ tion bei Strafe zu enthalten haben, in¬ dem ihnen das Resultat ohnehin bekannt 9 gemacht werde. Was auch von den Ar¬ beitern befolgt wurde. Die Bräuer wurden hierauf mittags amtlich vorge¬ laden und durch eindringliche Vorstel¬ lung vermocht, die gegenwärtige Preis¬ steigerung wieder fallen zu lassen. Da¬ mit war wohl die ganz unschuldige De¬ monstration und deren Resultat eigent¬ lich zu Ende. Allein da die hohe Statthalterei demungeachtet wieder, weiß Gott, was für eine staatsgefährliche Demonstration darin erblickte, so wurde sowohl gegen die Bittsteller, als auch gegen die Bräuer die gerichtliche Un¬ tersuchung eingeleitet, und vier der letz¬ teren auch gerichtlich bestraft. Am letzten April wurde die hiesige k. k. Kreisbehörde nach sechsjähri¬ gem Bestande wieder aufgehoben. Am 28. nachts stürzte in Pyrach oberhalb des Schiffweges ein Teil des Hauses Nr. 8 in die Enns hin¬ ab, ohne daß jemand beschädigt wurde worauf auch der übrige Teil abgebrochen wurde. Beide Fronleichnams=Prozes¬ sionen waren vom schönen Wetter be¬ günstigt am 7. und 10. Juni, deren letztere wie alljährlich vom Linzer Bi¬ schof abgehalten wurde, welcher auch am Samstag den 9. abermals feierlich den Grundstein zu dem Werndl¬ schen Mädchen=Waisenhause nächst dem Krankenhause legte. Am 12. Juni begann die inner¬ liche Herabputzung der Er=Do¬ minikanerkirche durch auswärtige Maurer. Im Juni und Juli wurde auch die neue hübsche Aufgangsstiege aus der Stadt in die Berggasse bei der Mädchenschule aus den früheren zwei Stiegen und einer baufälligen Grund¬ stützmauer, welche die Gasse verengte errichtet mit einem Kostenaufwande von 550 fl. Vom 12. bis 14. Juni war der Statt¬ haltereirat Strobach hier, um bezüglick der künftigen Unterbringung der k. k. Kreishauptschule, welche sich seit
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