Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1915

203 eine Vorstellung, im übrigen verweisen meister, Bergwerksgesellschaften, größere wir auf die treffliche Schrift „Moderne Fabriken welche selbst mit gutem und Baustoffe“ Nr. 179 aus künstlichen Beton¬ billigen Baumaterial bauen wollen. Die mauersteinen, modernen Baustoffen, welche Abbildung auf vorstehender Seite gibt über aus Schlacken hergestellt wurden. die Verarbeitung der erwähnten Rohstoffe M Schweinehaltung. Abbildung.) (Mit einer Oberösterreich u. den anderen Kronländern Die Haltung von Schweinen zur Oesterreichs kamen die Landwirte mit Zucht und Mast ist eine allgemeine, der Schweinezucht in nicht geringe Ver¬ elbst im kleinsten landwirtschaftlichen Be¬ Die Kartoffelernte mißriet legenheit. trieb findet man wenigstens einige ziemlich vollständig. Zugleich mißriet Schweine. Trotz der hieraus hervor¬ der zweite Kleeschnitt und die Grummet¬ gehenden Wichtigkeit dieser Zuchtwirtschaft ernte. Kartoffeln und Rüben fehlten und ungeachtet der Erkenntnis daß die überall. Mit der Schweinezucht war's Schweine mehr als alle anderen Tier¬ recht schlecht bestellt. Zudem trat im zu arten zu Krankheiten, besonders Herbst eine nahezu völlige Entwertung euchenartigen, sehr neigen, weil sie gegen der Absatzferkel ein. In dieser Bedräng¬ Witterungsunbilden sehr empfindlich sind, nis entschlossen wir uns zur Probe¬ läßt die Unterbringung der Schweine fütterung mit Lukullus. Zu Versuchs¬ auf den Bauernböfen dennoch sehr viel zwecken wurde ein durchschnittlich pro zu wünschen übrig. Stück 42 kg schwerer Wurf, bestehend aus 8 Stück, eingestellt. Davon erhielten 6 Stück im Gesamtgewichte von 242 kg als Beifutter Lukullus, 2 Stück im Ge¬ samtgewichte von 87 kg das gewöhnliche Futter ohne Kraftfutter. Der erste Ver¬ such umfaßte 13 Tage, und zwar vom 7. bis 22. November 1911. Bei der mit Lukullus gefütterten Abteilung war der Zuwachswert in 13 Tagen pro Stück 8 kg im Werte von K 9·20 (1 kg Lebendgewicht K 1°15). 1 kg Lebend¬ 2. S gewicht kam daher auf 85½ h zu stehen. C Bei der nicht mit Blutfutter gefütterten Schweinestall. Die Auslaufseite eines Abteilung war der Zuwachswert pro modernen praktischen Schweinestalles. Stück in 13 Tagen 4 kg, 1 kg Lebend¬ gewichtszunahme war teurer und kam Der Schweinestall kann entweder in auf K 1°11 zu stehen. Bei der zweiten den Hauptstall eingebaut werden oder Fütterungsperiode vom 22. November was zweckmäßig ist — er wird am Giebel bis 5. Dezember mit Blutfutter kam 1 kg desselben angebaut, wodurch die Anlage Lebendgewichtszunahme auf K 0·79 eines Schweinehofes, der unbedingt er¬ zu stehen. Dagegen ohne Blutfutter forderlich ist, bequemer wird, indem der¬ tellte sich 1 kg Lebendgewicht auf 86⅛ h. selbe am Giebel des Schweinestallanbaues Die dritte Fütterungsperiode dauerte vom angelegt wird und so sich noch auf dem 5. bis 8. Dezember. Die erste Abtei¬ Hofe befindet. lung bekam=8 kg Kraftfutter; der Zu¬ Infolge der seinerzeitigen Dürre in

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