Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1915

190 zahlreichen Gefangenen und Feldzeichen hat der an und in den Vogesen vor¬ gehende linke Flügel bereits 150 Ge¬ schütze erbeutet. Die Armee des deut¬ schen Kronprinzen hat heute den Kampf und die Verfolgung vorwärts Longwy fortgesetzt. Die zu beiden Seiten Neuf¬ chateaus vorgehende Armee des Herzogs Albrecht von Württemberg schlug heute eine über den Semoy vorgedrungene ranzösische Armee vollständig und befin¬ det sich in Verfolgung. Zahlreiche Ge¬ schütze, Feldzeichen und viele Gefangene, un¬ ter ihnen mehrere Generale, sind ihr der in die Hände gefallen. Westlich Maas gehen unsere Truppen gegen Maubeuge vor. Eine vor ihrer Front auftretende englische Kavalleriebrigade ist geschlagen. Ein siegreiches Gefecht gegen die Russen. Starke russische Kräfte gehen gegen die Linie Gumbinnen—Angerburg vor. Das erste Armeekorps griff am 20. d. M. erneut den auf Gumbinnen vor¬ gehenden Feind an und warf ihn. Da¬ bei wurden 8000 Gefangene gemacht und acht Geschütze erbeutet. Von einer bei dem Armeekorps befindlichen Ka¬ valleriedivision lag längere Zeit keine Nachricht vor. Die Division hat sich mit zwei feindlichen Kavalleriedivisionen herumgeschlagen und traf gestern beim ersten Armeekorps mit 500 Gefangenen wieder ein. Weitere russische Verstär¬ kungen gehen nördlich des Pregel und südlich der Masurischen Seen=Linie vor. Ueber das weitere Verhalten unserer Ostarmeen muß noch Schweigen bewahrt werden, um dem Gegner unsere Maß nahmen nicht vorzeitig zu verraten. Abbruch der Beziehungen mit Japan. Auf das japanische Ultimatum wurde dem Berliner japanischen Geschäftsträger vormittags folgende mündliche Erklärung abgegeben: Auf die Forderungen Ja¬ pans hat die deutsche Regierung keiner Sie sieht sich lei Antwort zu geben. daher veranlaßt, ihren Botschafter in Tokio abzuberufen und dem japanischen Geschäftsträger in Berlin die Pässe zu¬ zuzustellen. Oesterreichs reichster Kavalier. Seine Durchlaucht der regierende zu Schwarzenberg Fürst Adolf Josef hat nachstehende Beträge für kriegs¬ humanitäre Zwecke gespendet: dem Lan¬ deshilfsverein vom Roten Kreuz 25.000 Kronen, der österr. Gesellschaft vom Roten Kreuz 10.000 Kr., der Kriegs¬ hilfsaktion des Ministeriums des In¬ nern 15.000 Kronen und dem Kriegsfür sorgeamt im Kriegsministerium 2000 Das sind zusammen 52.000 Kronen. 7 Kronen. 24. August. Kämpfe bei Uvac und Vardiste. Der noch vor Beginn unserer Ope¬ rationen über Uvac und Vardiste ins eigene Grenzgebiet eingedrungene Feind wurde am 20. d. M. angegriffen und aus seinen ebenso gut gewählten wie hergerichteten Stellungen über die Grenze in der Richtung auf Uzice zurückgewor¬ fen. Bei diesen Kämpfen, an denen auch das deutsche Detachement aus Sku¬ haben die tari rühmlichen Anteil nahm, eigenen Truppen trotz des schwierigen Terrains und zäher Verteidigung des überlegenen, in wohlangelegten Befesti¬ gungen befindlichen Gegners mit be¬ wundernswertem Elan gekämpft. Sie be¬ wiesen, daß sie von jenem Geiste erfüllt sind, der die Armee in jahrhunderte¬ langer Geschichte zu Ruhm und Ehren geführt hat. Die aus Truppen aller Teile der Monarchie zusammengesetzten Armeekörper haben mit gleicher Schneid und Todesverachtung den an Zahl über¬ erbitterten legenen, kriegsgewohnten, Gegner von dem großen Irrtum ge¬ heilt, daß die serbische Tapferkeit un¬ bezwingbar sei. Das deutsche Detache¬ ment bezahlte seine Tapferkeit mit dem Tode von drei Soldaten und der Ver¬ wundung von zwei Offizieren und ein¬ undzwanzig Mann. Kriegskontribution der Stadt Brüssel. Die deutsche Armeeleitung hat der Stadt Brüssel eine Kriegskontribution von 200 Millionen Francs auferlegt. Siegreiches Vordringen im Norden. wird Aus dem gemeldet: Die Offensive unserer Trup¬ pen beiderseits der Weichsel dringt un¬ aufhaltsam vor. Westlich des Flusses haben unsere Kräfte im Anschluß an den deutschen Verbündeten unter kleinen Kämpfen die Lysa Gora überschritten und haben gestern den Abschnitt des Kambonkaflusses zwischen Kielce und Ra¬ dom erreicht. Oestlich der Weichsel war fen unsere siegreich vordringenden Kräfte am 23. August bei Krasnik auf dem Wege nach Lublin eine starke Gruppe zweier russischer Korps zurück. Ueber tausend Russen, darunter viele Offi¬ ziere, fielen unverwundet in unsere Hände. Eine Anzahl von Fahnen, Ma¬ chinengewehren und Geschützen wurde erbeutet. Ein Vorstoß von 20.000 Rus¬ sen, ein großer Teil aus Reiterei be¬

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