Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1915

eden Zeitungsgebäuden wurden zur Feier dieses deutschen Sieges Fahnen gehißt. Kaiser Wilhelm schickte einen seiner Flü¬ geladjutanten nach dem Lustgarten und ließ dem Publikum den Fall Lüttichs mitteilen. Franktireurs in Belgien. Die von den Kämpfen um Lüttich vorliegenden Meldungen lassen erken¬ nen, daß sich die Landeseinwohner am Kampfe beteiligten. Die Truppen sind aus dem Hinterhalt, die Aerzte bei Ausübung ihrer Tätigkeit beschossen wor¬ den, gegen Verwundete wurden von der Bevölkerung Grausamkeiten verübt. 4000 Belgier kriegsgefangen. Es wird aus Berlin gemeldet: Lüt¬ tich ist fest in unserer Hand. Die Ver¬ luste des Feindes sind groß. Unsere Ver¬ luste werden sofort mitgeteilt werden, sobald sie zuverlässig bekannt sind. Der Abtransport von 3000 bis 4000 belgi¬ schen Kriegsgefangenen nach Deutschland hat bereits begonnen. Nach den vor¬ liegenden Nachrichten hatten wir in Lüt¬ tich ein Viertel der gesamten belgischen Armee gegen uns. Die österreichischen Truppen mit den deutschen vereinigt. Gegen Rußland wurde der Krieg am 6. d. M. nachmittags mit einer Stär¬ Offensive bei Krakau begonnen. kere Kavallerie mit Radfahrern und In¬ anterie ging auf russisches Gebiet vor, bemächtigte sich der Städte Olkusz und mit Wolbrom und trat in Verbindung den aus Czenstochau und Bendzmn vor¬ gerückten deutschen Truppen. Die rus¬ sischen Grenzbehörden nördlich von Kra¬ kau und bei Nowe Brzesko am nörd¬ lichen Weichselufer sind in unserem Be¬ itz. Die polnische Bevölkerung schließt Begeiste¬ sich unseren Truppen mit rung an. Dampfer Der deutsche „Königin Luise“ dringt bis zur Themsemündung vor, streut Minen und sinkt. Ein englischer Kreuzer gesunken. Der englische Kreuzer „Amphion“ ist auf eine Unterseemine gestoßen und ge¬ unken. 131 Personen der Besatzung kamen hiebei ums Leben, 152 wur¬ den gerettet. 8. August. Die Themsemündung verseucht. meldet: Das Wolffsche Bureau Die 1 des kleinen heldenmütige Minenfahrt Bäder=Dampfers „Königin Luise“, bis 181 in die Themsemündung hinein wird als dritter prächtiger Husarenstreich der deut¬ ist chen Marine hoch bewertet. „Das der Geist, der zum Siege führen muß, chreibt die „Kreuzzeitung“. Die „Täg¬ liche Rundschau“ meint, es werde in England starken Eindruck machen, daß solch ein Schifflein sich mit Erfolg in den Herrschaftsbereich der englischen Ar¬ mada gewagt hat. Die so ungeheuer wichtige Meeresgegend sei nunmehr mit deutschen Minen verseucht, die den eng¬ lischen Schiffen weiteres Unheil drohen. sagt: Ein deut¬ Der „Lokalanzeiger“ cher Minenleger hat einen Kreuzer von dreifacher Größe und Besatzung zum Un¬ tergang gebracht und die englische Haupthandelsstraße mit Tod besät. Die Montenegriner zurückgeschlagen. Die Montenegriner brachen in der Stärke von 4000 Mann gegendie Grenzposten östlich der Festung Tre¬ binje vor. Unsere Verluste betrugen 1 Offiziere und 21 Mann, doch deckten 200 tote Montenegriner die Walstatt und man sah überdies zahlreiche Schwer¬ verwundete zurückschleppen. 9. August. Beginn des deutsch=englischen Kolonial¬ krieges. Vor der Hauptstadt von Togo, Lome, erschien eine starke englische Truppen¬ expedition von der benachbarten eng¬ lischen Kolonie Goldküste. In Abwesen¬ und heit der kleinen Polizeitruppe ämtlicher wehrfähigen Weißen, die mit zum dem stellvertretenden Gouverneur ins Schutze wichtiger Stationen ich Hinterland begeben hatten, nahmen die Engländer von der Hauptstadt Besitz. Die Einfahrt von Petersburg durch Minen gesperrt. Die Russen versenkten einen großen Dampfer im Hafeneingang und alle Hafenkräne. Sie sprengten die Eisen¬ bahnwerkstätten und Hafenmolen in die in Luft, steckten dreißig Magazine Brand, zerstörten die Eisenbahnlinien und sperrten die Einfahrt nach Peters¬ burg mit Minen. Die Einfahrt ist durch die Torpedo¬ bootflotille bewacht. Belgische Roheiten. Ueber Belgien wurde gestern der Be¬ lagerungszustand verhängt. Alle Deut¬ chen wurden gestern nacht aufgefor¬ dert, das Land baldigst zu verlassen. Was sich in den letzten Tagen in Brüs¬

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