Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1915

170 macht zu Lande und zur See eingeräumt Der Armee= und Flottenbefehl des habe, so hoch war auch seine Auffas¬ Kaisers. sung der übernommenen Aufgaben. Mit¬ Der Kaiser erließ den nachstehenden ten aus schaffensfrohem Wirken wurde Armee= und Flottenbefehl: Seine k. er uns entrissen. Wir beugen Uns in u. k. Hoheit der General der Ka¬ Wehmut dem unerforschlichen Willen vallerie und Admiral Erzherzog Franz des Allmächtigen, der ein unermeßliches Ferdinand, Generalinspektor der gesam¬ Opfer von Mir, Meiner Wehrmacht und ten bewaffneten Macht, ist einem ver¬ dem Vaterlande gefordert hat. abscheuungswürdigen Attentate auf sein Leben erlegen, und in tiefgefühlter Dennoch entsage Ich nicht der Hoff¬ Trauer beklage Ich im Vereine mit nung auf eine gedeihliche Zukunft, über¬ Meiner gesamten bewaffneten Macht den zeugt, daß in aller Bedrängnis, von Verewigten, dessen letzte Tätigkeit noch der Wir heimgesucht werden mögen, die der Erfüllung der ihm teuren militäri¬ Monarchie in der todesmutigen Hin¬ schen Pflichten gegolten hat. Seine gebung der in ihrer Berufstreue un¬ letzte Befehlskundgebung richtete sich an erschütterlichen Wehrmacht Oesterreich¬ die braven Truppen, die in Bosnien¬ Ungarns ihren sicheren Hort finden Herzegowina treu und freudig nach voll¬ wird. ständiger Tüchtigkeit streben. Wien, am 4. Juli 1914. So hoch die Stelle war, die Ich dem Dahingeschiedenen in Meiner Wehr¬ Franz Josef m. p. 2 Und Deine Schähe, neidenswert, schühzt immerdar das deutsche Schwert .... Ob noch ein Dolk gesegnet ist, Mein Volk, Du kannst wohl glücklich sein Wie Du, o Quelle großer Denker?! An Deinem bluterworbnen Herde! O, wie Du gottbegnadet bist, Kein eitler Trug, kein falscher Schein Du Dolk der hehren Geisteslenker! Gedeiht auf Deiner Däter Erde; Und wer wohl gleicht an Seel' und Leib Und Deines Denkens liebste Spur Dem echten christlich=deutschen Weib?! st Deine deutsche Waldnatur! Du liebevolle deutsche Tren, Mein deutsches Dolk, wie bist Du reich Fürwahr sie ist noch nicht erstorben! An neidenswertem edlem Gute! Und stets beschützt der deutsche Teu, Wenns gilt, bist Du empfindungsweich, Was er an edlem Gut erworben; Wenns gilt, durchflammt vom kühnsten Mute! Und unser sittlich bester Ruhm, Verachtend schnöden Ohrasendunst, Ihr Brüder ist das Christentum! Denkst Du auch treu der deutschen Kunst! Wo ist ein Volk, wie Du so reich An herzensbluterworbnem Gute?! Wenns gilt, bist Du empfindungsweich, Wenns gilt, durchflammt vom kühnsten Mute! Und Deine Schätze neidenswert, Schützt immerdar das deutsche Schwert! Franz Jos. Zlatnik.

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