153 Das alt und das neue Jahr. Von Josef krempl. Lehte schriftstellerische Arbeit. „Es is Mittanacht. Dreiviertlafzwölfi Tag schan z’weng! Du mei Mensch, schlagts af'n Kiraturm, wia das alt Unglück kannst gar nöt gnua ba dir Jahr mit'n Stöcka üba'n Nachtnöblberi hab'n. Du muaßt wissn, daß dö meh¬ aussihumpelt und afn Gipfl obn zan ran Leut dazua geborn san und daß Neujahr kimmt, das dort schan unge¬ häufti absichtli in Uglück zuagehngan. duldi afs Zwölfischlagn paßt. Na, du wirst di schan anschaun, wannst „Muaßt schon nu a weng wartn!“ dö Gsöllschaft da intn amal an acht keucht das alt Jahr und draht sö in Tag um di umi hast!“ sei grabs Umhängtüachl ein, weils schan „Mir scheint, dir muaß's nöt in gspürt, daß bereits an anana Wind bössan ganga sei af Erdn?“ fragt das geht. neu Jahr, „finst schauast nöt so vabissn Das neuche Jahr is völli leicht ba¬ drein und haunst nöt gar a so aus nand und d' Löbnslust und dar Ueba¬ üba d' Menschheit.“ muat schaut eahm ban Augnan außa. „Na du wirst as halt fanga, du „J bi schan neugieri,“ sagts, „wias unvasnachts Doffal! Moanst leicht, af dera Welt ausschaut. weilst a saubas jungs Gefriesl hast, „Ja mei Gott,“ seufzt dar alt Jahr¬ wirds dar öppa bössa gehn wia mir? gang, „a so wa's eh schen, aba d' Wern ma halt sehgn, wiast as du an¬ — Leut, sag i dar, d' Leut san a schicka kannst.“ rechte Bagasch. Nir kannst eah recht „O je, i wiar alsa tanzende mein macha und was den oan passat, das Postn antrötn und mei ganze Zeit olln gfallt wieda hunart andern nöt. Leutn a lachads Gsicht zoagn. Wann „O, i wias schan macha, daß an i d' Welt valaß, muaß's hoaßn: Him¬ iadn nah sein Wunsch geht. Siahgst, melseitn, das is amal a lustigs Jahr i han da a ganze Buttn voll Glück gwön! Ja, ja. Meine zwölf Minista und Freud mit, wann i das olls aus¬ müassn tanzn wiar i pfeif, und dö drei¬ strah intn, aft kimmt an iads af sein hundertfünfasechzg Abgeordnetn ham Toal.“ „Haha!“ lacht das alt Jahr, übahaupt 's Mäul z’haltn. A so wiar „a Buttn voll Glück und Freud! Wannst i regiern, vastandn?“ an ganzn Loatawagn voll mitbringst, is Das alt Jahr lacht mitleidi und 's eah ah nu z’weng! Und an iads sagt: „Wann i dars nöt in Uvastand kam af sein Toal, sagst? Haha, da ausrechnat, müassat i di a Blunza siachts mas, daß d' a ganz an uner¬ nenna. Moanst leicht, i bi weniga schen fahrns Wösn bist. Schütt na dei Sachal gwön wia du? I bi ah mit dösöwign aus af dar Erdn untn, nacha wirst Vorsötz in d' Welt ganga und han ma glei sehgn, wia dö Starkn und Möch¬ van vagangan Jahr nir sagn lassn, vä tign dö Schwachn und Machtleosn üban lauta Vürwitz und Gscheidtn, wia halt Haufn rennan und af d' Seit tauchan. d’ Jügand is; abar in erstn Tag han A greoß's Wundar is's, wann a arma i ma schan d' Nasn angrannt. Geh Teufl ah was darwischt davon und her, sitzn mar ins dort hin af d wanns eahm nöt gnumma wird. Her Schneegwadn, mir wird 's Stehn schan ma nar af, mit dein Bißl Glück machst z' (viel — und aft vazöhl i dar mei d' Leut nöt bössa.“ Löbnsgschicht. So, ruck na her, i va¬ „I han eh a Tüachl voll Unglück druck dar eh dei weiß's Kloadl nöt! ah ba mir!“ moant das jung Trumpfal. Also, paß af! Punkt zwölfi hats „Ui jegal, das wird dar in ernstn gschlagn wiar i fort um dö Zeit va
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