Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1915

136 zwei sich der Leitung und Erziehung gefährlichen Elemente unschädlich zu der Schutzkinder, die dritte der Pri¬ in machen. Durch rege Aufmerksamkeit Er¬ vatkrankenpflege widmen sollte. Ein be¬ dieser Hinsicht kann jedermann zum scheidener Anfang! Dank der Wohl¬ folg und glücklichen Ausgang der staat¬ tätigkeit steht die Anstalt zwar heute lichen Aktionen beitragen. Seriöse Mit¬ teilungen in der angedeuteten Richtung groß da, aber stark, ja sehr stark ist sie gerade heute auch angewiesen auf können gegebenenfalls an die Bezirks¬ das edle Herz guter Menschen. Wer hauptmannschaft oder an das Stations¬ kommando gerichtet werden. weiß, was die Zeit noch für Anforde¬ rungen stellen wird! Ein Aufzählen des Unser hochwürdigster Herr Bischof als Geleisteten ist überflüssig. Nur eines Krankenpfleger. Aus Linz kommt die kann man wünschen. Es möge inmit¬ Nachricht, daß sich der hochwürd. 220 Herr Bischof im Spitale der Barmherzigen ten des Kriegslärmes das 50jährige, anspruchslose Wirken aufschwierigem Brüder freiwillig als Krankenpfleger Boden den bescheidenen, selbstlosen ehr¬ gemeldet hat und bereits täglich die¬ würdigen Schwestern wenigstens ein klei¬ sen Samariterdienst versieht. Ein her¬ nes Zeichen des Dankes und gebührender vorragendes Beispiel wahrhafter christ¬ Anerkennung bringen. licher Nächstenliebe. Sommerhubers Tonwarenverkaufsstand zugunsten des Roten Kreuzes am Festplatz. Text siehe Seite 126. Phot. Prietzel. Am Wieserfeld steht die Anstalt ar¬ Zusam¬ 6. Durch ein unglückseliges treffen beklagenswerter Umständeereig¬ mer Schutzkinder, von Kooperator Wie¬ Der nete sich ein tödlicher Unfall. inger am 8. Dezember 1857 gegrün¬ Wasserleitungsaufseher städt. det und am 31. Mai 1863 dem Schutze Georg und der Fürsorge des Kath. Frauen¬ Schöllhammer wurde bei der städt. Wasserleitung irrtümlich für einen An¬ vereines in Steyr übergeben. Diese RLRRNE schlag haltenden Uebeltäter und Feind Anstalt wird schon seit geraumer Zeit gehalten. Trotz zweifacher Anrufe wurde heil. von den ehrw. Schwestern vom keine Antwort gegeben, Kreuz aus Ingenbohl in der Schweiz ein Schuß krachte und das erschütternde Unglück segensreich geleitet, zum Nutzen von war geschehen. Das traurige Ereignis Steyr und weit über dessen alte Mauern geschah vormittags. Nachmittags erlag hinaus. Und gerade gestern vor 50 Schöllhammer dem tödlichen Lungen¬ Jahren war es, daß nach glücklich ver¬ schuß. Allen Beteiligten wendet sich das laufener Unterhandlung des Frauenver¬ allgemeine Mitleid zu. Schöllhammer eines mit dem Mutterhause der ehrw. fleißi¬ war 45 Jahre alt, Schwestern in Ingenbohl die ersten drei ein treuer, ger Mann. Er hinterläßt eine Witwe Schwestern namens Berta, Prosper und mit fünf Kindern. Marianna in Steyr ankamen, wovon

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