88 dende Menschheit entwickelt hat. Nebst den noch lebenden Gründern Bruno Ha¬ berkorn, Alois Kern und Josef Link, welche sich um die Entwicklung des Institutes besonders verdient ge¬ macht haben, nannte der Redner den eligen Generaldirektor der Waffenfabrik Josef Werndl als den ersten Förderer und Gönner des Vereines, denn dieser tellte das für den Anfang nötige Ka¬ So kann die pital zur Verfügung. Kasse heute an ihrem Jubelfeste auf einen wohlfundierten Kranken=Unterstütz¬ ungsfonds, einen außerordentlichen und einen Rekonvaleszentenfonds hinweisen, deren Gesamtvermögen nahezu 500.000 Kronen beträgt. Redner ließ hierauf den drei vorgenannten Gründern der Krankenkasse ein Gedenkblatt überreichen und brachte auf das weitere Blühen und Gedeihen der Kasse ein dreimaliges Hoch aus, in welches die Festgäste mit Jubel einstimmten. — Verbandsobmann Beer aus Wien beglückwünschte die Kasse namens des Verbandes und der Reichskommission zu ihrem Jubiläum und forderte die Mitglieder auf, die For¬ derung nach Erhaltung der Selbstver¬ waltung mit Nachdruck aufrecht zu hal¬ J. ten. Sodann nahm Bürgermeister Gschaider das Wort, um die jubi¬ lierende Krankenkasse namens der Stadt¬ vertretung zu ihrer großartigen Ent¬ wicklung bestens zu beglückwünschen und hieran den Wunsch anschließend, daß die Kasse auch fürderhin in derselben ersprießlichen Weise wie bisher, wir¬ ken möge. Er versicherte, daß ersich gerne auch dafür einsetzen werde, daß den heute noch lebenden Gründern der Kasse das Bürgerrecht der Stadt Steyr tarfrei verliehen werde. Die Ansprache des Bürgermeisters wurde mit lebhaf¬ Wei¬ tem Beifalle aufgenommen. der ters brachten noch die Vertreter Verbandskassen Linz, Waidhofen und Mauthausen ihre Glückwünschezum Ausdrucke, während der 1. Obmann¬ tellvertreter der Kasse, Mayrhofer, die zahlreichen von auswärts eingelau¬ fenen Glückwunschschreiben und Tele¬ gramme zur Kenntnis brachte. Na¬ mens der gefeierten Gründer der Kasse dankte deren Nestor Haberkorn für die denselben erwiesene Ehrung und im Namen der Mitglieder der Kasse sprach k. k. Strafanstaltslehrer August Rie¬ ner dem Gesamtvorstande Dank und Mit großem Bei¬ Anerkennung aus. alle wurde sein symbolischer Hinweis, daß die Tat des Josef Link, die der¬ selbe vor 40 Jahren vollbrachte, sicher keine linkische, sondern eine rechte war, der Kern, der damals von Alois Kern gelegt wurde, ein gesunder war, und das Korn, welches Bruno Haber¬ korn vor 40 Jahren säte, kein „Ha¬ berkorn“, sondern fruchtbares Weizen¬ korn war, welches eine gute Ernte ein¬ brachte. — Als letzter Redner beglück¬ wünschte Sanitätsrat Primarius Doktor Klotzdie Jubelkasse namens 890 der Aerzteschaft von Steyr und stellte fest, daß sich die Leitung der Kasse immer bemüht habe, das gute Einvernehmen zwischen ihr und den Aerzten zu er¬ halten, welches ersprießliche Verhältnis aufrecht erhalten bleiben möge. Nun nahm wieder das Festprogramm seinen Verlauf, welches noch eine angenehme und reichhaltige Abwechslung an Mu¬ ik= und Gesangsvorträgen brachte. Das anschließende Tanzkränzchen währte bis gegen Mitternacht, womit das präch tig verlaufene Fest, das alle Teilneh¬ mer voll und ganz befriedigte, einen harmonischen Abschluß fand. Am Kolomanitag fand in Steyr die Generalversammlung des Kirchenrestau¬ rierungsvereines in der Margareten¬ kapelle statt. Hiebei referierte Stadt¬ pfarrer I. Strobl als Vereinsvor¬ stand über die Arbeiten im 22. Vereins¬ jahre und hab besonders hervor, da die Restaurierung am Nordportale der Kirche Mitte November v. J. vollstän¬ dig beendigt war. Die Arbeit sei voll¬ kommen gelungen, kostete aber auch die bedeutende Summe von 22.000 K. Das Margaretentürmchen sei nun auch voll¬ ständig bezahlt, es mußte aber ein Dar¬ lehen von 4000 K aufgenommen wer¬ den, um die Kosten per 27.200 K decken zu können. Für das letzte Glas¬ gemäldefenster seien bis heute 407 K vorhanden. Der Platz an der Nord¬ eite der Kirche wurde neu beschottert und teilweise mit Granitwürfeln ge¬ pflastert, wofür der Betrag von 354 K bezahlt wurde. Kassier Fr. Noth¬ haft erstattete den Kassenbericht. Die Einnahmen betrugen; von Mitgliedern 1218 K 50 , von Wohltätern († Frau Holub) 400 K, an Interessen 168 K 60 h, zusammen 1787 K 10 h. Die Auslagen beziffernsich für Boten¬ löhne, Gebührenäquivalent u. Drucksor¬ ten 87 K 2 k. Zum Vermögensstande per 3264 K 32 k kommt also der reine Jahreszuwachs per 1700 K 8 h, so daß das Gesamtvermögen 4964 K 40 be¬ trägt. Hievon wurden auf das Re¬ taurierungskonto ausgegeben: für Stein¬ metz= und Bildhauerarbeiten an Hauser
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