Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1915

77 nem Wetter entleert und die im gan¬ der beginnen zu können, weshalb ohne¬ zen ziemlich abgewetzten und beschädig¬ hin schon zwischen der geistlichen und ten Altarteile einstweilen im Domini¬ weltlichen Vogtei volles Zerwürfnis kanerkloster und einige auch in der Stadt¬ herrscht. Ueberhaupt waren die in An¬ pfarrkirche aufbewahrt, während für die gelegenheit der Kirchenrestaurierung ge¬ wiedereröffneten sieben Fenster im Pres¬ troffenen Anstalten so ziemlich verkehrt byterium die gemalten Gläser aus und es wurde auch vieles Geld ganz München und die Drahtpanzer aus unnütz hinausgeworfen. Wien wegen viel zu später Bestellung Die Volkszählung hat in Steyr leider noch immer nicht eingelangt ein ungünstiges Resultat geliefert, das, sind. sowie der Mangel aller Neubauten, zur In der Stadtpfarrkirche wurde, Genüge zeigt, daß unsere Stadt im nachdem im Laufe des November die be¬ Verfalle begriffen ist. Der Stand vom chädigten Altarteile vom Erbauer Herrn 31. Oktober 1857 wies eine in Steyr Schönlaub restauriert und größtenteils wirklich anwesende Gesamtbevölkerung neu vergoldet, auch die aus München von 10.752 Seelen nach, während nach angelangten drei mittleren Fenster im der Konskription vom Jahre 1850 an¬ Presbyterium von den Arbeitern des wesend waren 11.005 Seelen, daher sich Glasmalers Hildebrand eingesetzt wor¬ seit diesen sieben Jahren die anwesende den waren, am Montag den 21. No¬ Bevölkerung um 253 Seelen vermin¬ vember mit der Aufstellung des dert hat. Von obiger 1857 anwesenden Altars begonnen und dieselbe auch in Bevölkerung von 10.752 Seelen wa¬ fünf Tagen vollendet. Jedoch macht der ren 7331 Einheimische und 3421,Fremde sehr kunstreich gearbeitete und wirklich und unter den Fremden sind, besonders schöne Altar schon von der Mitte der bemerkenswert 50 stabil hier wohnende Kirche aus betrachtet, gar keinen im¬ Israeliten in 16 Familien, welche fast ponierenden Eindruck, was wohl da¬ ämtlich Hausier= und Tauschhandel mit her rühren mag, daß die Farbe des rohen Produkten und Waren hier und Mauerwerkes jener des Altares gleich in der Umgebung betreiben. und das durch die neuen Fenster rück¬ wärts des Altars einfallende Licht zu Die Uebersiedlung böhmischer Israe¬ grell ist, endlich, daß dessen Vorder¬ litenfamilien als stabile Wohnparteien eite durch die übrigen noch halb ver¬ nach Steyr erfolgte in den Jahren 1851 mauerten Fenster des Kirchenschiffes zu und 1852. Die ersten waren Abraham wenig beleuchtet wird. Metzl, Samuel und Joachim Winter¬ Vom 19. bis 24. Dezember erfolgte, nitz. Der erste war Schlächter und Aus¬ die Einsetzung der vier schma¬ speiser, der zweite erkaufte 1853 eine len Fenster bei den zwei Seiten¬ verkäufliche Messerergerechtigkeit und der altären, von welch letzteren vorderhand dritte in eben dieser Zeit das bürger¬ nur der Unterteil wieder aufgesetzt wird, liche Haus Nr. 325 in der Vorstadt um doch endlich den Gottesdienst wie¬ Wieserfeld.

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