Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1914

241 maschinen mit selbsttätigen Ferneinlegern der Landwirtschaft nutzbar gemacht, indem zur Zuführung des Getreides, mit auto¬ er den Bau von fahrbaren Heißdampf¬ matischer Wage, die jedes gewünschte lokomobilen (links im Bilde) aufnahm Gewicht selbsttätig abwiegt, so daß sich Diese arbeiten mit einem erheblich ge¬ die Bedienung nur darauf beschränkt, die ringeren Kohlen= und Dampfverbrauck leeren Säcke unter der Wage zu befestigen, als die Sattdampflokomobilen, gestalten sie gefüllt abzunehmen und zuzuschnüren. also den Betrieb bedeutend billiger. Eine selbsttätige Sackbeförderung führt Dadurch, daß R. Wolf auch seine die gefüllten Säcke zum weiteren Trans¬ fahrbaren Lokomobilen mit dem auszieh¬ port fort. baren Röhrensystem versieht, ist der Kessel Für die Behandlung des von der leicht und bequem von allen Kesselstein Dreschmaschine kommenden Strohs baut und Schlammablagerungen zu reinigen. R. Wolfselbstbindende Strohpressen be¬ Diese Wolfschen Heißdampflokomobilen währter Konstruktion (rechts auf dem landwirtschaftliche Betriebsmaschinen von 41 Bilde). Vom Preßirichter aufgenommen hervorragender Betriebssicherheit, Spar¬ wird das Stroh durch einen neuartigen amkeit und fast unbeschränkter Lebens¬ Zubringer sowie durch den Einstopfer dauer haben die fahrbare Lokomobile, lagenweise und bereits vorgepreßt in den diese älteste und bewährteste Betriebskraft Preßkanal geführt, in dem der Preßkolben in der Landwirtschaft, zu neuen Ehren die Pressung der Ballen bewirkt. Die gebracht. zwanzigläufig geführten Nadeln um¬ Alles in allem stellen die Wolfschen schnüren die einzelnen Ballen so, daß die Heißdampf=Dreschsätze in Konstruktion, Bindung durch die automatischen Binder Material, Wirtschaftlichkeit und praktischer sicher erfolgen kann. Von Hand oder Brauchbarkeit achtunggebietende Erzeug¬ mittels Ballenhebers werden Strohballen nisse deutschen Gewerbefleißes dar, und weitertransportiert. R. Wolf hat die von jeder Landwirt, der sich ihrer bedient ihm im Lokomobilbau eingeführte An¬ kann überzeugt sein, die richtige Wahl wendung des überhitzten Dampfes auch für seine Bedürfnisse getroffen zu haben Sr Ursachen der Fleischnot. (Mit zwei Abbildungen.) Die Ursachen des bestehenden Mangels oder das seuchenhafte Verkalben herrscht an Zuchtvieh sowie der hohen Fleischpreise Im Inland wie im Ausland haben diese werden von verschiedenen Seiten verschieden beiden Seuchen einen geradezu gemein¬ beurteilt. Indessen geht man nicht fehl, gefährlichen Charakter angenommen und wenn man die wahren Ursachen des be¬ es ist garnicht zu begreifen, daß man von stehenden Mangels an genügendem Nach¬ Staats wegen nicht gründlich eingreift wuchs von Jungvieh im Kuhstalle und veterinär=polizeiliche Maßregeln trifft. selber sucht. Ein großer Teil der Vieh¬ Doch ist schon viel gewonnen, wenn der bestände verwirft; die nicht oder schwach Landwirt selbst über die beiden Krank¬ 1 14 lebensfähigen Kälber gehen früher oder heiten unterrichtet und in den Stand später zugrunde; die Kühe geben infolge gesetzt wird, sie frühzeitig zu erkennen der Frühgeburt gar keine oder nur wenig er wird dann nicht zögern, einen Tier¬ Milch, ein großer Teil der Kühe, die ver¬ arzt zu rufen, der in verhältnismäßig kalbt oder auch richtig ausgekalbt haben, kurzer Zeit das Uebel beseitigen kann. nimmt nicht auf, sondern rindert immer Es sei daher an dieser Stelle auf — wieder um. Und warum? weil im Ursachen, Kennzeichen, Verlauf, Behand¬ Stalle der ansteckende Scheidenkartarrl lung und Vorbeugung des ansteckenden 10

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