Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1914

240 Dreschmaschine. Eines der neuesten Dresch¬ maschinenmodelle wollen wir im folgenden kurz besprechen. Diesen Maschinen kann man nur das beste Zeugnis ausstellen, da sie sauberste Ausführung mit sicherstem Betriebe und tadellos reinem Drusch auf¬ weisen. Trotz der wenigen Jahre, seit denen sie auf dem Markt erschienen sind haben sie schon großen Absatz gefunden Unsere Abbildung zeigt in der Mitte eine Wolfsche Dreschmaschine. Eine der schwierigsten Fragen bei der Konstruktion der Dreschmaschine war bisher die des Zubringens und Einlegens des Getreides. R. Wolf hat diese Aufgabe durch seinen Patentselbsteinleger mit selbsttätigem Zu¬ Neueste Dreschmaschine und bringer in besonders glücklicher Weise gelöst. Die Einlegerzinken sind nicht starr geführt, sondern an Federn befestigt. Durch die Nachgiebigkeit der Zinken werden Un¬ glücksfälle, wie sie bei feststehenden Greifern der Einleger vorkommen, verhütet. Das vom Einleger zugeführte Dreschgut gelangt zunächst zu der kräftig gebauten, rasch rotierenden Dreschtrommel, die den Aus¬ drusch der Körner gründlich und schnell bewirkt. Das Stroh wird von der Dresch¬ trommel inzwischen dem von zwei Wellen angetriebenen Schüttler zugeführt, dessen reichliche Abmessung und kräftige Bauart bei entsprechender Tourenzahl der An¬ triebswellen die wirksame Durchschüttelung des Strohes bewirkt. Hier werden auch die letzten Körner, welche getrennt be¬ handelt werden, vom Stroh getrennt. Trotz dieser kräftigen Schüttelung verläßt das Stroh die Maschine glatt und un¬ gebrochen, um der Presse oder anderer Behandlung zugeführt zu werden. Die in der Dreschtrommel ausgedroschenen Körner fallen durch den Dreschkorb auf die verschiedenen Siebe und werden au diesem Wege durch mehrfache starke Windreinigung gründlich von allen Bei¬ mischungen befreit. Die vom Schüttler kommenden Körner werden für sich ge¬ reinigt und gesiebt und vereinigen sich Strohpresse von R. Wolf. mit den von der Trommel kommenden Körnern erst kurz vor dem Becherwerk, von dem die gesamte Körnermenge dem Entgranner und der Sortiertrommel zu¬ führt wird. Soll das Getreide nicht ent¬ grannt oder sortiert werden, so können Entgranner und Sortiertrommel ausge¬ schaltet werden. Der für jede Frucht¬ gattung einstellbare Sortierzylinder liefert das völlige marktfertige Getreide, nach Belieben in 1—3 Sorten in die Säcke unter den Ausläufern ab. Wird besonders großer Wert auf weitgehende Ersparnis von Arbeitskräften gelegt, so versieht R. Wolf seine Dresch¬

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