Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1914

200 schätzen wissen. Er beglückwünschte die Schule zu ihrem segensreichen Wirken. jederzeit Die Gemeindevertretung werde bestrebt sein, das Möglichste für die Realschule zu tun. Sie werde alles aufbieten, was in ihren Kräften stehe, um das Gedeihen der Anstalt zu för¬ dern, damit sie auch in Zukunft so tüchtig weiterwirke, zum Wohle ihrer Schulen und der Bevölkerung. Professor Goldbacher schilderte nun entsprechend der von ihm ver¬ faßten Festschrift den Werdegang und die Geschichte der Schule in treffenden Er wünschte ihr zum Ausführungen. Schlusse das Wohlwollen der Bevölke¬ rung, die Zuneigung der Bevölkerung und die tatkräftige Unterstützung ihrer Gönner und Freunde. Direktor Glas dankte nochmals al¬ len Erschienenen für ihre Anwesenheit, er¬ suchte Hofrat Loos Seiner Exzellenz dem Statthalter den tiefgefühlten Dank zu überbringen, ebenso dankte er dem Herrn Bürgermeister für seine Zusiche¬ rung der tatkräftigen Unterstützung der so Schule, welche bestrebt sein wird, wie bisher eine tüchtige Jugend zu er¬ und ziehen, Männer von Selbstzucht Charakter, die für das Gute und Schöne der Schule zur Ehre, der eintreten, Stadt zum Ruhme und der Jugend zum Wohle. Um 1 Uhr begann ein gemeinsames Mittagessen in der „Schwechater Bier¬ halle“ Mit besonderer Aufmerksamkeit wurden die eingelaufenen Drahtgrüße verfolgt. Um 4 Uhr leisteten die Pro¬ fessoren Goldbacher und Pille¬ wizer den Gästen Gesellschaft und ührten diese zu verschiedenen Sehens¬ würdigkeiten der Stadt, welche, das Fest ehren, reich beflaggt war. zu In den Kasinoräumen fand abends bei äußerst zahlreichem Besuche aus al¬ 20 Kreisen eine prächtig len verlaufene Schülerakademie statt. Unter der Lei¬ tung des Musikdirektors Bayer boten die Schüler hervorragende Leistungen, die oft von andauerndem Beifalle be¬ gleitet wurden. Direktor Bayer hatte einer auf¬ mit seiner Schulung den Erfolg er¬ opfernden Mühe gebührenden dürfen die rungen. Nicht unerwähnt die Dekla¬ Vortragenden bleiben, welche scher und mationen in deutscher, franzö englischer Sprache auf sich genommen ich bestens hatten und in freier Rede Das Real¬ ihrer Aufgabe entledigten. vortrefflich. chul=Hausorchester spielte verlaufene An die so ausgezeichnet Akademie musikalisch= deklamatorische Sandböksche Buch=, Kunst= und Papier= und Schreibwarenhandlung Juni schloß sich der Kommers an, welchem der größte Teil der Zuhörerschaft an¬ wohnte. Baurat Vogl, selbst ein Stey¬ rer, Schüler und Abiturient der Steyrer Realschule, eröffnete den Kommers mit dem Gaudeamus“ nach einer herz¬ lichen Begrüßung. Abg. Prof. Erb prach hierauf über die Realschulen im allgemeinen. Professor Reitmann brachte hier¬ auf die eingelangten Drahtgrüße zur Verlesung. Professor Goldbacher dankte na¬ mens der Realschule allen Faktoren, insbesonders dem Bürgermeister und der Gemeindevertretung, welche die Real¬ schule fördern und unterstützen. Die Realschule verdiene diese Förderung. In wärmster Weise schildert der Redner die Schönheiten unserer Stadt. Er machte auf die Wichtigkeit und Wohltat einer solchen Schule für die Stadt aufmerk¬ sam und schloß mit einem „Heil“ auf die Stadt Steyr, in welches herzlichst eingestimmt wurde. Bürgermeister Jul. Gschaider dankte für die Anerken¬ nung, welche der Gemeindevertretung gezollt werde, begrüßte namens der Gemeinde die Festgäste. Professor Ste¬ phan sprach tiefempfundene Worte auf alle früheren Direktoren und Professoren der Anstalt, welche Erinnerung das je¬ dem Studenten ins Herz geschriebene Lied „O alte Burschenherrlichkeit“ aus¬ Riener. lösten. Strafanstaltslehrer ebenfalls Steyrer und Schüler der Real¬ schule, sprach ausgezeichnete Dankesworte an die Direktoren und Professoren der Anstalt, welche mit Mühe, Ernst, Güte und Umsicht sich der Erziehung ihrer Schüler widmeten. Redner brachte dann in seiner bekannt vorzüglichen Weise ein stimmungsvolles, prächtiges Festgedicht, verfaßt vom städtischen Beamten Krot¬ te nau, zum Vortrage, welches gro¬ ßen Beifall errang. In höchst launiger Professor Weise sprach anschließend die Schuselka auf anwesenden Frauen und Mädchen unter großem Beifalle. Nun bestieg ein Schüler aus dem Ende der Sechzigerjahre die Tri¬ büne, Eisenbahnbeamter Schlüssel¬ berger. Dieser erinnerte an die den Er¬ alten Realschülern noch in vollster m¬ innerung stehende Frau Krum stets holz, welche als Studentenmutter in mehr als ein Dutzend Realschüler be¬ Kost und Pflege hatte, die sie mit Me¬ sonderem Geschick beschützte. Die ihre thode ihrer Erziehung schildernd, Besuche bei den Professoren, ihre Art des und Zucht bis zur Zuhilfenahme Musikalienhandlung, Leihbibliothek,

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