Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1914

174 zu Steyr im Gasthause „z. gold. Ochsen“. langjährigen verdienten Ehren ihres Vorstandes Josef Ehgartner, zu der ich zahlreiche Meister und Meisterinnen eingefunden hatten. Diesen Ehrenabend beehrten auch Genossenschaftsinstruktor Direktor Ing. Rudolf Pawlicka und Obmann des Gewerbegenossen¬ der schaftsverbandes GR. Schlossermeister F. Vorstandstellvertreter Der Aigner. der Genossenschaft der Schneidermeister Anton Leitner würdigte in längerer herzlicher Rede die vielfachen Verdienste, die sich Vorstand Ehgartner wäh¬ rend seiner 30jährigen Tätigkeit als Vorstand um die Genossenschaft erwor¬ ben hat, und dessen unermüdliches lang¬ jähriges Wirken auf gewerblichem Ge¬ biete überhaupt. Redner überreichte dem Jubilar namens der Genossenschaft eine diplomartig ausgeführte Anerken¬ nungsurkunde und ein wertvolles Ehren¬ geschenk. Auch Genossenschaftsinstruktor Direktor Ing. Pawlicka, sowie der Vorstand des Gewerbegenossenschaftsver¬ bandes Franz Aigner feierten die er¬ olgreiche aufopfernde Arbeit des Ju¬ bilars für das Gewerbe= und Genos¬ enschaftswesen. Der Jubilar dankte mit herzlichen Worten für die ihm gewid¬ meten anerkennenden Worte und die erwiesenen Ehrungen. 19. An diesem Tage fand die Jah¬ Deutschen reshauptversammlung des Turnvereines in Steyr statt. Den Jah¬ resberichten war eine rege Tätigkeit des Vereines zu entnehmen. Das Vereins¬ vermögen betrug am Schlusse des Jah¬ res 1912 Kr. 60.304·56, davon entfallen auf den Turnhallebausäckel Kr. 44.142 20 H. Vorstand Karl Mayr wurde wieder an die Spitze des Vereines ge¬ stellt. Weiters wurde Karl Urbann wieder und Landesgerichtsrat Otto R. v. Lürzer (neu) einstimmig in den Turnrat gewählt. Die Säckelüberprüfer Dr. Hermann Spängler und Landes¬ gerichtsrat i. P. Peter wurden wiederge¬ wählt. Die Wahl in den Vergnügungs¬ ausschuß ergab folgende Herren: Turn¬ lehrer Hans Pichler, Franz Flenkenthal¬ ler, Leopold Klinglmayr, Fritz Wit¬ tigschlager, Karl Urbann, F. Schrei¬ ner, Karl Heindl, Anton Moser, Hans Pfaffenlehner und Anton Schmidt. Zum Fahnenjunker wurde Hans Pfaffenleh¬ Adolf ner, als dessen Stellvertreter als Schmidt und Heinrich Menzinger, Otto Bücherwarte Hans Pichler und Streimelweger gewählt. In Grünburg feierte im Kreise sei¬ ner Familie der Postmeister Raimund März Gayer sein 40jähriges Dienst=Jubel¬ fest. Das Oberlandesgericht Wien hat zu Kanzlisten ernannt: den Rechnungsun¬ teroffizier erster Klasse Anton Schlag¬ Nr. Feldjägerbataillons huber des 10, (früher in Steyr), für Gföhl und den Feldwebel Josef Hawranek des Infanterieregiments Nr. 43, für Weyer. 20. In Gries bei Bozen verschied bekannte eine in Steyr vielseitig Thomas Professor Pernsönlichkeit, Bauernfeind, im Alter von 76 Jah¬ ren. Durch nahezu vier Jahrzehnte war der Verschiedene Lehrer an der k. k. Realschule in Steyr. Der Verblichene wurde am 19. Dezember 1837 in Dein¬ zendorf in Niederösterreich geboren, ab¬ olvierte 8 Gymnasialklassen in Znaim und 8 Semester an der Universität in Wien. Am 5. November 1865 an die damals nur dreiklassige Realschule un¬ serer Stadt als Lehrer für Geschichte, Geographie und Deutsch gekommen, ver¬ blieb er bis zu seiner Ende Juli 1899 erfolgten Pensionierung an der gleichen Schule. Regen Anteil nahm derselbe an ldem öffentlichen Leben Steyrs. Trotzdem ihm ein Unterarm fehlte, war er ungemein tätig. Mit einer beson¬ deren Fröhlichkeit ausgerüstet, gerne von seinen Erlebnissen erzählend, war er bei seinen Schülern und Bekannten ungemein beliebt. In verschiedenen Ver¬ einen hielt er zahlreiche Vorträge ab. Auch literarisch war er tätig und ver¬ öffentlichte eine Reihe von geschichtlichen Aufsätzen. In früheren Zeiten betei¬ ligte sich Professor Bauernfeind als un¬ entwegt freiheitlicher Mann am politi¬ chen Leben Steyrs. Als Professor Bauernfeind in Pension ging, wählte er zuerst Salzburg zu seinem neuen Auf¬ enthaltsorte, von dort zog er mit sei¬ ner Frau Therese nach Gries. ver¬ 21. Im Alter von 72 Jahren Sta¬ schied in Steyr die Mutter des tionsvorstandes der Steyrtalbahn, Joh. Domeuszig, Klara Domeuszig, Die Private, nach längerem Leiden. Verblichene erfreute sich in ihren Be¬ kanntenkreisen großer Wertschätzung. Im Familienkreise feierte in Steyr die Mutter des städt. Oberoffizials F. Krottenau, Gabriele Krotten au, in voller, geistiger Frische ihren 80. Ge¬ burtstag. Als gebürtige Steyrerin hat sie in Steyr um das Jahr 1848 schwarz¬ rot=goldene Kokarden für die Studen¬ tenschaft verfertigt und war noch mit Sie dem Dichter Castelli bekannt. war die erste Damen=Friseurin in Steyr

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