Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1914

127 Anton Gaffl, Privat, Chef des städt. abgehalten im Wieserfeld, auf dem Kanzlei=, Kassa= und Rechnungswesens; Platze, wo früher die große Feuerlacke Johann Nutzinger, Handelsmann, war. Es war ein guter Anfang, denn Referent des Bauwesens; Matthias es waren über 200 Stück Rindvieh da, Lechner, Feilenschmiedmeister, Refe¬ die auch meist verkauft wurden. rent des Vogtei= und Stiftungswesens; be¬ Das Neutorgebäude ist Josef Plersch, Ehrendomherr und reits auf Kosten der Landeskonkurrenz Stadtpfarrer, als Referent des Armen¬ zur Gendarmeriekaserne restau¬ wesens; Franz Wickhoff, Handels¬ riert und adaptiert. Das ganze In¬ mann, Referent der Gewerbssachen. nere des oberen Stockes wurde heraus¬ Im September waren die Herren gerissen, es hat 5000 fl. C.=M. gekostet. Gemeinderäte Anton Haller und An¬ Die Stadt überläßt das Gebäude laut ton Gaffl als zur Vereinbarung der Vertrages 15 Jahre lang der Landes¬ neuen Gemeindeordnung zum konkurrenz zur Unterbringung der k. k. Minister des Innern einberufen, nach 8 Gendarmerie gegen einen jährlichen Wien abgereist, wo sie 10 Tage lang Zins von 300 fl. C.=M., also zu sehr verweilten. günstigen Bedingungen. Die Vermie¬ Die Gemeindeverwaltung hat den tung beginnt am 1. November 1850. privilegierten Herbstviehmarkt, 150 Die zu ebener Erde befindlich gewesene da er seit langer Zeit ganz in Vergessen¬ Schrankenzieherswohnung wurde in ein, heit geraten war, mit Regierungsbewil¬ im Hause Nr. 239 in der Schönau ligung auf den 24. Oktober verlegt und gemietetes Lokale verlegt, und die ober¬ an den benachbarten Viehmärkten ge¬ halb des Reichenschwallertores bestandene hörig kundgemacht. Der neue Markt Heuwage provisorisch auf den städtischen wurde am Donnerstag den 24. Oktober Zimmerplatz in der Schönau versetzt. Stz Geimatschutz=Ausstellung in Stepr. UI. Rugust bis J. September 19/2.) Dieses Unternehmen, als erstes sei¬ hof boten in dem schmucken Nahmen, ner Art in Oesterreich, wurde vom hiesi¬ um dessen Ausführung sich Herr Archi¬ gen Verein „Heimatschutz“ ins Leben tekt Professor Wolfsgruber aus gerufen, um den Besuchern ein anschau¬ Linz große Verdienste erworben, ein liches Bild von den gemeinnützigen Zie¬ höchst interessantes Bild und eine Fülle len der vielenorts sich durchringenden von Anregung und Belehrung. Ent¬ Heimatschutzbewegung zu bringen. würfe, Pläne und Modelle sowie Bil¬ Zu diesem Zwecke hatte die Stadt¬ der ausgeführter Bauten zeigten die gemeindevorstehung einen Teil der Mäd¬ Bestrebungen, das gute Alte zu erhal¬ chen=Bürgerschule zur Verfügung gestellt ten und Neues in Formen, die sich und dort waren in fünf Sälen, im Kor¬ heimischer Bauweise anschließen und ein¬ ridor und im Schulgarten die aus nah ordnen. und fern in reicher Zahl eingelangten Das Ministerium für öffentliche Ar¬ Ausstellungsgegenstände untergebracht beiten war mit für verschiedene Kron¬ worden. Die einzelnen Abteilungen: länder bestimmte Arbeiten vertreten. Heimatliche Bauweise, Alt=Steyr, Bau¬ Besonderes Interesse erregten die Pläne beratung, Friedhofkunst und Waldfried¬ für den An= und Umbau des Kreis¬

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