92 nach der Vaterschaft ist verboten“) aufge¬ hoben werde. Am 13. August 1912 starb in Paris plötzlich Jules Massenet, einer der bedeu¬ tendsten und erfolgreichsten unter den zeit¬ genössischen Opernkomponisten. Auch das Wiener Hofoperntheater hat mehrere seiner Opern aufgeführt, mit dem größten Erfolg wohl „Werther" und „Manon“. Massenet war am 12. Mai 1842 zu Montaud bei — St. Etienne geboren worden. Am 24. Dezember 1912 starb plötzlich in Paris im Alter von 65 Jahren der Schlachten¬ und Panoramenmaler Eduard Detaille. Seine mit Neuville geschaffenen Panoramen der Schlachten von Champigny und Rezon ville machten die Runde durch die Welt. England. Am 6. Mai 1913 lehnte das Unterhaus eine dortselbst eingebrachte Frauenstimm¬ rechtsbill mit 266 gegen 219 Stimmen ab. Am selben Tage zerstörten — wie die Ta¬ gesblätter berichteten — die Suffragetten, die speziell in den Tagen, da im Unter¬ hause die Frauenstimmrechtsbill zur Be¬ ratung stand, ihre Untaten in verstärktem Maße verübten, durch Feuer die schöne, moderne Kathrinenkirche in Hatcham im Südosten Londons. Am 20. August 1912 verschied in Lon¬ don in seinem Hause in Hadley=Wood der an seinem Lebensende vollständig erblindete, am 10. April 1829 in Nottingham ge¬ borene Begründer der Heilsarmee, General William Booth. Die Heilsarmee wurde von ihm im Jahre 1878 zur „Bekämpfung der Sünde" ins Leben gerufen. Seine Würde ging auf seinem im Jahre 1856 geborenen ersten Sohn Bramwell Booth über. — Am 25. März 1913 starb in Men¬ tone Feldmarschall Lord Wolseley (Vis¬ count Garnet Josef Wolseley of Cairo). Am 4. Juni 1833 zu Golden Bridgehouse in der Grafschaft Dublin geboren, war er einer der bedeutendsten englischen Feld¬ herren, dessen Name in allen englischen Kriegen des letzten halben Jahrhunderts ruhmvoll genannt wurde. — Am 28. Mai 1913 starb in London Sir John Lubbock, Lord Avebory, einer der berühmtesten Na¬ turforscher und größten Geister des neun¬ zehnten Jahrhunderts. Er wurde am 30. April 1834 in London geboren. Seine reizvollen Beobachtungen an Ameisen und Bienen legte er in einem hochberühmt ge¬ wordenen Werke nieder. Unter seinen be¬ deutendsten Werken seien genannt: „Der Ursprung der Zivilisation", „Ameisen, Bienen und Wespen“ und „Die Schön¬ heiten der Natur und die Wunder der Welt“. Rußland. Im Jahre 1913 durfte Rußland das 300jährige Jubiläum der Erhebung des Hauses Romanow auf den russischen Thron feiern. Ein russisches Bojaren¬ geschlecht, kam es am 21. Februar 1613 in Michael Feodorowitsch Romanow — dem jungen Sproß der Familie Jurjew — auf den russischen Thron; mit Peter dem Großen stand es auf seiner höchsten Höhe, mit dessen Enkels Peter II. Tode erlosch es am 30. Jänner 1730 in seinem männlichen Stamme. Mit dem Neffen der Kaiserin Elisabeth (einer Tochter Peter des Großen), Peter III., kam dann das jetzt noch regierende Haus (Romanow=) Hol¬ stein=Gottorp auf den Thron Rußlands. Die Festlichkeiten in Rußland nahmen mit dem 6. März (21. Februar alten Stils) 1913 ihren Anfang. Gar traurige Gegenstücke zu den russi¬ chen Jubiläumsfestlichkeiten bilden einer¬ eits die Verhaftung der Mitglieder des Wyborger Hofgerichtes, die ihrem Vater¬ lande Finnland ungebrochen ihre Treue gegenüber allen Russifizierungsbestrebun¬ gen bewahren wollten, und anderseits eine vom russischen Ministerium des Innern aufgestellte Statistik der terroristischen Attentate, welche in der Zeit vom 14. Jänner 1907 bis 14. November 1912 in Rußland begangen worden sind. Danach wurden in dieser Zeit in Rußland 38.094 Überfälle von Bewaffneten verübt, wodurch 1719 Amtspersonen und 5997 Privatper¬ onen getötet und 2499 Amtspersonen so¬ wie 5747 Privatpersonen verwundet wur¬
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