Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1914

75. hatte man den Ex=Sultan Abdul Hamid ßeren Schlachten doch zu Niederlagen der aus seiner früheren Gefängnisvilla in Sa¬ türkischen Heere, wer immer ihnen gegen¬ loniki nach Konstantinopel gebracht, wo überstand. So ging das Sandschak Novi¬ dann später eine Versöhnung zwischen ihm bazar und ein Teil Mazedoniens in die und dem herrschenden Sultan Mehmed V. Hände der Serben über und diese drangen zustande kam. In Frankreich aber war der bald bis ans Adriatische Meer vor, wo sie Gedanke an eine Mediation oder Inter¬ am 28. November Durazzo besetzten, nach¬ vention der Großmächte wieder aufgenom¬ dem sie am 18. November Monastir bereits men worden. Die Wahl des Zeitpunktes zur eingenommen hatten; so schlossen die Monte¬ Durchführung dieses Gedankens wäre ge¬ negriner Skutari immer enger ein, so fiel wiß gut getroffen gewesen, denn die Türkei Saloniki am 8. November in die Hände selbst sah sich infolge des Zurückweichens der Griechen, während die Bulgaren nach ihrer Hauptarmee bis zur Tschataldscha¬ einer Reihe glänzender Siege — wir nennen Nikita von Montenegro¬ König linie vor die Notwendigkeit versetzt, eine nur die Schlacht bei Kirkkilisse (22. bis Mediation der Mächte anzusuchen. Aber 24. Oktober), die große dreitägige Ent¬ die Mächte konnten sich vorderhand noch scheidungsschlacht bei Lüle Burgas respek¬ — be¬ nicht zu einem Einschreiten bequemen. Der tive vor Adrianopel Ende Oktober Generalissimus der türkischen Armee, reits in den ersten Tagen des November Kriegsminister Nasim Pascha, wendete sich vor Adrianopel standen und, diese Festung nachdem in dem türkischen Heere — daher mit der Hauptmacht umgehend, die Tür¬ bei Tschataldscha die Cholera ausgebrochen ken dis zur letzten Verteidigungslinie Kon¬ direkt an das bulgarische Haupt¬ war — stantinopels, bis zur Tschataldschalinie, vor quartier um Gewährung eines Waffenstill¬ sich hertrieben. In Konstantinopel war un¬ standes. Im Einvernehmen mit seinen Ver¬ terdessen ein Kabinettswechsel vor sich ge¬ bündeten stellte Bulgarien folgende Bedin¬ gangen, indem an die Stelle des Ministe¬ für die Gewährung desselben gungen riums Ahmed Muktar Pascha ein Kabi¬ von Janina an die Griechen, Übergabe nett Kiamil Pascha getreten war; auch

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