„Stimmungsvoll? Das ist zu wenig gesagt, es ist entzückend, herr¬ lich!“ erwiderte sie, und man sah die Wahrheit ihres Empfindens in dem Blick, den sie auf das Bild richtete. Ein Lächeln zog über sein Gesicht. „Nun, das kann ich meinerseits ge¬ rade nicht sagen! Es scheint mir wohl hübsch, doch etwas zu farblos, zu matt und eintönig. Sehen Sie, das ist mein Geschmack! Das nenne ich untg 4 liman S 7 — C herrlich, entzückend!“ Er wies mit kurzer Gebärde auf ein unweit von ihm befindliches Gemälde, das einen prächtigen spanischen Garten dar¬ stellte und das in seinem Farben¬ reichtum wahrhaft blendend auf den Beschauer wirkte. „Es ist das wohl glaublich in Hin¬ sicht auf Ihre Beschäftigung“, sagte Magdalena aufrichtig. „Sie kennen mich, Fräulein?“ fragte er. 7 „Ja, ich war vor zwei Tagen im Zirkus. Sie wollte nicht und mußte doch aufsehen, als er jetzt seinen Kopf zu ihr herabneigte und mit gedämpfter Stimme sprach: „Und Sie haben mich durch dieses einzige Mal —, das weitere sagte er nicht mehr, dafür aber tauchte ein langer, tiefer Blick seines dunklen Augenpaares hinab in ihre grauen, klaren Sterne. Glte ualldsus 0 S 1 WrunckaprAlmint Magdalenens zierliche Gestalt — mit diesem durchlief ein Zittern einzigen Blick sog er ihre ganze Seele in sich, nahm er sie gefangen ohne Willenswehr. Als er seine Augen wieder von den ihren abwandte, zitterte sie noch immer und einen Augenblick schwankte sie. Und diesen Moment lang legte sich sein kräftiger Arm um ihre Taille, er hatte ihr Schwanken gesehen und wollte sie stützen.
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