Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1913

samtschade betrug zirka 126.000 K, dem nur eine Versicherungssumme von 72.700 K gegenüberstand. 29. Als der M.=G.=V. „Kränzchen“ im vorigen Jahre den allen Teilneh mern unvergeßlich bleibenden Ausflug in die schöne, gastliche Bergstadt Leoben machte, wurde ihm von den Leobner Sangesfreunden das Versprechen gege¬ ben, daß auch sie gern der erfolgten Einladung, nach Steyr zu kommen, fol¬ gen werden und früher, als erwartet, haben sie ihr Versprechen gehalten. Be¬ günstigt vom schönsten Wetter, hielten ie am Samstag den 29. Juni ihren Einzug in unserer alten Eisenstadt, die Am ie gerne festlich willkommen hieß. Bahnhof hatten sich zum Empfang die Mitglieder des M.=G.=V. „Kränzchen“ mit ihrem Vorstand Professor Gold¬ bacher eingefunden und mit jubelnden Zurufen wurden die lieben Bekannten aus Leoben begrüßt. Nachdem Prof. Goldbacher die Leobner Sänger mit herzlichen Worten begrüßt und der Vor¬ stand des Leobner M.=G.=V. Dr. Höf¬ ler namens seines Vereines erwidert des hatte, erfolgte nach Absingung der Wahlspruches unter den Klängen die Bürgerkorpskapelle der Einzug in Stadt. Vor dem Denkmal Bruckners am Pfarrplatze versammelte sich die Schar der Sänger, denen sich das „Kränzchen“ angeschlossen hatte, und nach einer Ansprache Dr. Höflers, der auf die Beziehung Steyrs mit Brucknen hinwies, sangen die Leobner den Wahl¬ stattliche Zug am Als der pruch. Stadtplatz angekommen war, nahm er vor dem Rathause Aufstellung, wo vom Balkon herab Bürgermeister Gschai¬ der die Leobner Gäste willkommen hieß Der Vorstand des Leobner Männerge¬ angvereines Bezirksrichter Dr. Höf¬ ler gab in seiner Erwiderung mit Be¬ geisterung seiner Freude darüber Aus¬ druck, daß der Empfang in Steyr ein so freundlicher und herzlicher war, wie man ihn nicht schöner denken könnte Der Nachmittag war der Besichtigung der Stadt und der herrlichen Umgebung die gewidmet. Der Abend vereinte Leobner Sänger mit den Mitgliedern des M.=G.=V. „Kränzchen“ in den Brau¬ haussälen, wo das Festkonzert der Leob ner zugunsten des Spitalbaufonds abge¬ halten wurde, das einen stattlichen Be¬ uch aufwies. Das reichhaltige, sorg¬ fältige Programm, die großartig ge sungenen Chöre und die brillanten Quar¬ tetts des Vereines fanden denn auch stürmischen Beifall. Auch der M.=G. V. „Kränzchen“ stellte sich mit mehreren Juni. 183 vorzüglich gesungenen Chören ein und er fand mit seinem Chormeister Musik¬ direktor Bayer und dem Chormeister¬ stellvertreter Wegscheider insbeson¬ dere in den gemischten Chören die vollste Anerkennung der Leobner. Bei deminun folgenden Kommersabend wurde manck freundschaftlich Wort gewechselt Als größte Auszeichnung des „Kränzchens übergab Professor Goldbacher dem Leobner M.=G.=V. die Bruckner=Me¬ daille zum Zeichen des Dankes und der Anerkennung. Jubelnder Beifall Sodanr der Ueberreichung. 8 folgte brachte Prof. Goldbacher ein vor ihm verfaßtes, sinniges Gedicht, das er den Leobner Freunden gewidmet hatte zur Verlesung. Mit herzlichen Worten dankte Dr. Höfler für die erwiesenen Ovationen und die liebevolle Zunei¬ gung. Der nächste Tag, vormittag, ver¬ einigte die Leobner und Steyrer Sänger zu einem fröhlichen Frühschoppen bein Mayr in St. Ulrich, zu dem sich eben hat¬ falls viele Gäste eingefunden Bei frohem Liederklang und 525 ten. frischem Trunk herrschte bald die fi¬ delste Stimmung, prächtige Vorträge wechselten ab mit Ansprachen und ehe man sich's versah, schlug die Stunde zum Abschied. In Begleitung ihrer Steyrer Freunde marschierten die Leob¬ ner zum Garstener Bahnhof, wo der der Steyrtalbahn ihrer Sonderzug harrte. Alsbald entführte er die lie¬ ben Gäste und noch lange winkten mit Tüchern und Hüten die scheidenden Freunde aus den Fenstern der Wag¬ gons. Die schönen Tage des Beisam¬ menseins werden gewiß allen Teilneh¬ mern unvergeßlich bleiben 30. Der Assistent Alfred Milz des Bahnstationsamtes Kirchdorf wurde zum Direktionsabteilung für den finanziellen und Rechnungsdienst versetzt. Im Gebiete der Stadtpfarre Steyr gab es im zweiten Quartal 1912: 27 Geburten (13 Knaben und 14 Ehen Mädchen), 18 Trauungen, (11 wurden durch den Tod gelöst), 33 Sterbefälle (11 männlich, 22 weiblich, darunter 1 Knabe und 5 Mädchen unter — Im Gebiete der Vor¬ 5 Jahren.) stadtpfarre: 42 Geburten (20 Knaben, 22 Mädchen), 8 Trauungen (23 Eher 72 wurden durch den Tod gelöst) Sterbefälle (33 männlich, 39 weiblich darunter 5 Knaben und 9 Mädchen un¬ ter 5 Jahren). Zusammen 69 Geburten Im 26 Trauungen, 105 Sterbefälle. 52 gleichen Zeitraume des Vorjahres waren es 81 Geburten, 29 Trauungen, 96 Sterbefälle.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2