Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1913

182 fer, Besitzer des Oberhundsbergergutes in Gründberg, Gem. Sierning, mit No¬ ina Hieslmayr, Doppelmüller=Toch¬ ter aus Oberndorf bei St. Marien, Bez. Steyr, statt. In Linz verschied der Sensenwerks¬ und Realitätenbesitzer in Michldorf, Ka¬ im 50. Lebens¬ spar Zeitlinger, 1450 jahre. Der Leichnam wurde nach Kirch¬ dorf überführt. 26. Nach längerem, schwerem Leiden verschied im Allgemeinen Krankenhause in Linz die Hausbesitzerin Rosa Bür¬ baum aus Steyr im 54. Lebensjahre. Die Verstorbene war die Tochter des Gutsbesitzers Karl Viertl sen. in Gründberg und die Schwester des Hut¬ fabrikanten Karl Viertl jun. in Steyr. Die Verstorbene wurde nach Steyr über¬ führt. In Christkindl ist der Gasthaus= und Realitätenbesitzer Kajetan Biber nach längerem Leiden in seinem 46. Lebens¬ der Der Verblichene, jahre verschieden. = Stellvertreter auch Kommandant der Unter¬ freiwilligen Feuerwehr Christkindl¬ ich in war, erfreute himmel=Rosenegg Wert der weiten Kreisen größten 0 in chätzung, zählte seine Restauration Christkindl (vormals Hinteregger) doch zu den beliebtesten Ausflugszielen als Stadt und Land. Grün Bei der Bürgermeisterwahl in burg wurde Johann Traunmüller, Kaufmann in Grünburg, einstimmig zum Ge¬ Bürgermeister wiedergewählt. Zu meinderäten wurden gewählt: Franz Hausleitner, Messerermeister, An ton Gegenhuber, Oekonom, Georg Richter, Oekonom, Alois Schlader, Gastwirt in Leonstein. 27. In Neuzeug verschied Marie Kunze, Fabriksarbeiters= und Haus¬ besitzersgattin, im Alter von 36 Jah¬ ren, nach langem, schwerem Lungen¬ leiden. 28. Der Kommandant der 10. Feld¬ artillerie=Brigade in Przemysl General¬ major Ludwig Kuchinka wurde von Zum Kom¬ einem Posten enthoben. mandanten der 10. Feldartilleriebrigade wurde Oberst Karl Seyferth Edler v. Uhlen, bisher Kommandant des 42. Feldkanonenregiments in Steyr, zum Regiments 105 Kommandanten letztgen. Oberstleutnant Albert Ritter Minko¬ wetz v. Minkewitz ernannt. Ueber Anregung des Buchdruckerei¬ besitzers Hugo Drahowsal veranstal¬ tete ein Komitee in dem eben in Steyr anwesenden Zirkus Straßburger zugun¬ ten des Steyrer Spitalbaufonds einen Spezialitätenabend, der einen großarti¬ Juni. gen Verlauf nahm und ein schönes Rein¬ erträgnis abwarf. Aus den besten Krei¬ sen der Stadt hatten sich die Kunstkräfte zusammengetan und Leistungen geschaf¬ fen, die weit über den Dilettantismus hinausreichten. Die Bruttoeinnahmen beliefen sich auf K 2854. Nach Ab¬ zug der Auslagen verblieben K 1677 wovon ein Teil dem Besitzer des Zir¬ kus zu zahlen war. Bei dem Reiner¬ trägnis von K 1177 war auch die Ein¬ nahme aus dem Büfett eingerechnet. 28. Von einem großen Brandun¬ glücke, das ein mit bengalischen Zündhöl¬ zern spielender Schulknabe verursachte, wurde am 28. Juni, nachmittags, die Ortschaft Dietachdorf, Gemeinde Gleink, betroffen. Der zehnjährige Schulknabe Josef Nigsch hatte sich am Nachmit¬ tag dieses Tages ohne Wissen seiner Eltern bengalische Zündhölzchen gekauft und spielte sich beim Bauernhause der Therese Kammerhuber damit; er zündete die Hölzchen an und warf sie in die Luft, wobei eines auf das Stroh¬ dach des obgenannten Hauses fiel und dasselbe sofort in Brand setzte. Bei dem um diese Zeit herrschenden Winde griff das Feuer sofort auf die Nach¬ barhäuser über, sodaß im Nu mehrere Häuser in Flammen standen und die ganze Ortschaft in höchster Gefahr war. Im ganzen wurden neun Bauernhäuser bis auf die Mauern eingeäschert und zwar: das Haus der Theresia Kam¬ merhuber vulgo Göschl, des Johann Türk vulgo Weindlmayr Nr. 16, Karl Postlbauer vulgo Dietachmayr Nr. 17, Josef Hörtenhuber Nr. 20, Jo¬ hann Dreschberger vulgo Hausner Nr. 21, Georg Raab vulgo Mollner Nr. 15, Josef Pial Nr. 36, Johann Mühlberger vulgo Feichtner Nr. 22 und Franz Krepl vulgo Bruckner Nr. 14. Am Brandplatze waren zur Hilfe¬ leistung die Feuerwehren von Losenstein¬ eiten, Wolfern, Dietach, Stein, Kron¬ storf, Hargelsberg und Steyr erschienen ebenso waren Mannschaften des 42. Feldkanonenregiments und des 30. Feld¬ jägerbataillons an den Löscharbeiten be¬ teiligt. Der angestrengten Tätigkeit der Feuerwehren und des Militärs gelang es, ein Einbrennen in die Wohnräume, owie die Weiterverbreitung des Bran¬ des zu verhüten. das Auch konnte Es meiste Vieh ausgebracht werden. verbrannten drei Kühe, ein Jungstier, eine Kalbin, 13 Schweine und 40 Hüh¬ ner. Außer den erwähnten Tieren ver¬ brannten in den genannten Häusern viele Fahrnisse und Ackergerätschaften sowie die eingebrachte Heufechsung. Der Ge¬

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