Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1913

halten, so daß sie trotz der schreck¬ ichsten Wetterunbilden und eminenten Erfrierungs= und Lawinengefahr wieder fröhlich und gesund in Steyr eintrafen. Stohl Die beiden Vereinsfahrwarte Sepp und Keller jun. haben sich bei al¬ len Touren mit Umsicht aller Teilneh¬ mer angenommen. Die Vereinsgeschäfte wurden in mehreren Ausschußsitzungen und teilweise in den fünf gut besuchten Auch 545 gemeinsamen Abenden erledigt. der Säckelbericht, den Zahlmeister Emil Prietzl erstattete, zeigte einen erfreu¬ lichen Aufschwung. Die Wahlen hatten folgendes einmütiges Ergebnis: Vor¬ tand; Prof. 6 Goldbacher: Vor¬ tandstellvertreter: Baumeister Stohl: k. k. Steueroffizial A. Schriftführer: Saiber; Säckelwart: Emil Prietzl; Fahrwart: Josef Stohl; 2. Fahr¬ 1. wart: Franz Keller. Zu Rechnungs¬ prüfern wurden wiedergewählt die Mit¬ glieder H. Pichler und R. Ressek. Der nicht nur in Garsten, sondern weit darüber hinaus durch seine viel¬ eitige Tätigkeit bekannte Gemeindediener von Garsten, Johann Bumsenber¬ ger, ist im Alter von 77 Jahren ge¬ Vom Jahre 1864 bis zum torben. Jahre 1904 stand er im aktiven Dienst der Gemeinde. Er dürfte mit seinen 45jährigen Tätigkeit so ziemlich einer der längstgedienten Diener des Landes ge¬ wesen sein. Der Verstorbene hatte eine bis in sein hohes Alter bewahrte Reg¬ samkeit besessen, wie selten einer. Jahr¬ zehnte hindurch hat er an allen Ver¬ anstaltungen und sonstigen Ereignissen des Ortes lebhaften Anteil genommen und darum war auch der „alte Bumsen¬ berger“ von allen gekannt. Er hatte sei¬ nerzeit den italienischen Feldzug und, chon in Gemeindediensten stehend, den Feldzug 1866 mitgemacht. 16. In der Vorstadtpfarrkirche in Franz Steyr feierte der Buchhändler Schneeberger aus St. Veit a. d. Glan mit der Private Maria Josefa Nagl seine Vermählung. Unter dem Vorsitze des Obmannes Matthias Seiler fand in der Salz¬ burger Bierhalle in Steyr die Haupt¬ versammlung der Ortsgruppe Steyr der „Südmark“ statt. Aus dem Bericht des verflossenen Jahres war zu ent¬ „Südmark“=Orts¬ daß die nehmen, gruppe, wie alljährlich, zwei große Fest¬ lichkeiten, die Sommer= und Winter¬ sonnenwende abgehalten hat. Beim Gautag in Cilli waren als Vertreter der Ortsgruppe die Mitglieder Jung¬ meier und Rescheneder anwesend. Steyr wurde in das Schutzgebiet einge¬ April. 163 ein¬ reiht und 10.000 K für eventuell tretende Fälle bewilligt. Geschaffen wur¬ Ju¬ den vier Werbegruppen, nebst einer des Der Bericht gendwerbeabteilung. am Zahlmeisters ergab: Mitgliederstand 26 Ende des Jahres 1910 442 (davon Gründer), Gründer), Zuwachs 141 (1 zusammen 583 Mitglieder mit 27 Grün¬ dern, Abgang 73 Mitglieder, somit ein Mitgliederstand mit Ende 1911 von 510 Mitgliedern mit 27 Gründern. An Mit¬ gliederbeiträgen wurden 1162 K 40 , an Spenden 488 K 50 h, an Sammel¬ büchsenerträgen 413 K 93 h, an Fest¬ erträgen 133 K 12 h, an Gründerspar¬ marken 110 K, an Zahlzettel (9200 Stück) 138 K und ein Gründerbeitrag 70 K, zusammen 2515 K 95 h erzielt. Der Hauptleitung wurden nach Abrech¬ nung der Verwaltungskosten und Post¬ sparkasseguthabens 2352 K 49 h nebst 424 K 5 vom Wirtschaftsausschuß, zusammen also 2776 K 54), abgeführt. Die aufgestellten Sammelbüchsen ergaben den Betrag von 413 K 93 h. Der Tod entriß der Ortsgruppe im verflossenen Nach Verlesung Jahre 7 Mitglieder. der Zahlmeister dieses Berichtes teilte Gschaider mit Bürgermeister Julius daß ihn leider zwingende Gründe be¬ wegen, d. h. zufolge seiner verantwor¬ tungsvollen Arbeit als Bürgermeister der Stadt, die Stelle des Zahlmeisters niederlegen zu müssen. Er tue dies nur da er dieses mit großem Bedauern. Amt stets mit großer Freude innehatte. Redner verweist noch darauf, daß in den ersten 11 Jahren des Bestandes der Ortsgruppe 5123 K 80 h, in den letz¬ ten fünf Jahren 9480 K 4h, zusammen 15.603 K 84 an die Hauptleitung abgeführt wurden, welcher Betrag den Beweis erbringt, daß die Ortsgruppe Steyr im steten Aufblühen begriffen ist. Zum Schlusse spricht derselbe für das ihm jederzeit entgegengebrachte Ver¬ trauen den herzlichsten Dank aus. Ob¬ mann Seiler erwiderte, daß die Orts¬ so gruppe mit tiefem Bedauern ihren verdienstvollen Zahlmeister scheiden sieht. Mit gewissem und berechtigtem Stolze jedoch sieht die Ortsgruppe eines ihrer treuesten Mitglieder an die erste Stelle unserer Stadt versetzt und richtet gleich¬ zeitig die freundliche Bitte an den Bür¬ germeister, auch in dieser einflußreichen Stellung zum Wohle unseres Schutzver¬ eines zu wirken. Brausender Beifall olgte diesen Worten. Der Vorstand des Wirtschaftsausschusses Max Re¬ cheneder berichtete, daß im verflos¬ enen Jahre 8300 Wehrschatzmarken, 5064 Karten, 250 Lose und verschiedene 6*

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