Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1913

128 Jänner. Jahren einem tückischen Leiden er¬ legen ist. Nach dreijährigem schwerem Leiden verschied in Nagy=Szombath (Tyr¬ nau) in Ungarn der gew. Militärkapell¬ meister Ludwig Großauer. Der Ver¬ storbene, ein gebürtiger Steyrer, war der Bruder des im Vorjahre verschiede¬ nen Bürgerkorpskapellmeisters Moritz Großauer in Steyr. Vor drei Jah¬ ren wurde der Verblichene, als er kurz vor seiner Vermählung stand, von einem schweren Leiden befallen und mußte in das Invalidenhaus nach Tyrnau ge¬ bracht werden. Großauer war. in Steyn bestens bekannt und beliebt. Im Krankenhause zu St. Anna in Steyr verschied der Privatier und gew. Ahlenschmied Franz Mühlberger im Alter von 81 Jahren. Bei der Wahl in die Gemeinde¬ vorstehung für Weyer (Land) wurde der Landtagsabg. Karl Heimpl zum Gemeindevorstand, Peter Katzenstei¬ ner zum 1. Gemeinderat, Johann Walcher (Kleinreifling) zum 2. Ge¬ meinderat und Kaspar Rodlauer (Unterlaussa) zum 3. Gemeinderat ge¬ wählt. 3. Bei den Wahlen in die Per¬ sonal = Einkommensteuer=Schätzungskom¬ mission für den Schätzungsbezirk Stadt Steyr wurden als Mitglieder gewählt: Honsak Franz, Laschensky Karl Als Mitgliedstellvertreter wurde ge¬ wählt: Millner Hans. Von 22 Wahl¬ berechtigten beteiligten sich 8 Wähler an der Wahl Cafetier Hans Stark hat das Haus, Stadtplatz Nr. 14, in welchem ich dessen Café befindet, von Heinrich Eidenböck, Friseur, durch Kauf er¬ worben. 4. In Pichlern, Gemeinde Sierning, starb Alois Peßl, langjähriger Ar¬ beiter im Objekt Letten der Oesterr. Waffenfabrik und Hausbesitzer in Pich¬ lern Nr. 108, nach langem, schwerem — Leiden im 60. Lebensjahre. Am glei chen Tage starb die Fabriksarbeiters¬ gattin Viktoria Achleithner in Sier¬ ninghofen. 5. Nach langem schmerzvollem Lei¬ den verschied in Steyr der Hausbesitzer Ferdinand Richter im 45. Lebens¬ jahre. Beim Leichenbegängnisse des Da¬ hingeschiedenen beteiligten sich unter an¬ deren viele Bahnbedienstete, da der Ver¬ blichené früher selbst Bediensteter der k. k. Staatsbahn war. 7. Die Generalversammlung der frei¬ willigen städtischen Feuerwehr in Steyr fand bei zahlreichem Besuche unter dem Vorsitze des Oberkommandanten Franz Vogt in den Brauhaussälen statt. Im abgelaufenen Vereinsjahre hatte die Feuerwehr in der Stadt selbst zwei¬ mal auszurücken, und zwar bei dem Brande im Schwurgerichtssaale am 8. Februar und bei dem Dachbrande in der Kollergasse, außerdem intervenierte die Wehr bei dem Unfall durch Ver¬ brennen im Hause des Herrn Eduard Werndl. Insgesamt wurden im abge¬ laufenen Jahre abgehalten1 Muste¬ rung, 1 Hauptübung als Nachtübung 3 Löschzugsübungen, 1 Chargenübung, 2 Vorbrecherübungen, 12 Dampf¬ pritzenübungen, 25 Steigerübungen, 22 Spritzenübungen, Hornistenübung. Die Verwaltungsgeschäfte wurden in einer Generalversammlung, 12 Monats¬ versammlungen, 7 Ausschußsitzungen und 25 Schulungen in der Sanitätsabteilung erledigt. Auch wurde die Mannschaft des 10. Feldjägerbataillons im Stei¬ ger= und Löschdienst unterrichtet. Mit Tod abgegangen sind im abgelaufenen Jahre die Herren Gottlieb Bruckschwei¬ ger, Jakob Pointner, Michael Schar¬ tinger, Josef Weidinger, Alexander Busek, Josef Fux, Franz Lang, Anton Mühlberger und Josef Fendt. Der Stand betrug 372 Mann an aktiven Mitgliedern, als unterstützende Mitglie¬ der haben sich 149 gemeldet mit einem Gesamtbeitrage von 862 Kronen. Zur Prämiierung für 25jährige treue Dienste gelangen heuer fünf Mann, und zwar die Herren Josef Landsiedl, Josef Schedlberger, Leopold Schmidt, Karl Donke und Max Straber¬ ger. Kassier Hofer berichtete über die Kassagebarung und die verschiedenen Fonds. Schriftführer Göppl der Sa¬ nitätsabteilung berichtete über die Tä¬ tigkeit im abgelaufenen Jahre. Die Sa¬ nitätsabteilung hatte 225 Ausfahrten unternommen. Durch den „Kiderlefond“ war es möglich, 24 Ueberführungen un¬ entgeltlich durchzuführen. 8450Der Adju¬ tant Karl Fischer teilte mittels Schrei¬ ben die Niederlegung seiner Stelle so¬ wie den Uebertritt in die Schutzabteilung mit und spendete 50 K für Feuerwehr¬ zwecke. In besonders ehrenden Wor ten gedachte der Vorsitzende des abtreten¬ den Adjutanten Fischer, der durch 28 Jahre mit besten Kräften für die Feuer¬ wehr gewirkt hat, durch 23 Jahre das Amt des Adjutanten versehen, und da bei manchmal auch sehr ernste und ge¬ fahrvolle Stunden erlebt habe. Es folgten sodann die Wahlen in den Aus¬ chuß, bei welchen die gleichen Brand¬ meister wie im Vorjahre gewählt wur¬

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