Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1913

104 Im Monate Juli sah man am 20. hiesigen Dikasterien und die Paradie¬ Juli überall den Hafer mähen und am rung des Bürgerkorps entgegen. Abends 23. war schon heuriger Hafer auf dem war bei Fackelbeleuchtung türkische Musik Wochenmarkte. Es war ein furchtbares und Produktion des Männergesangver¬ Jahr. Die Getreidepreise sanken in zwei eines, am 16. Festtheater. Wochenmärkten um mehr als 2 fl. Auch der Bau des neuen Kreis¬ W. W. amtsgebäudes, wozu die alte Der August war außerordentlich Stadtkaserne unentgeltlich überlassen trocken; doch gab es in der letzten werden muß, ist Allerhöchst bewilligt. Hälfte starke Gewitter und Wolken¬ Herr Dr. Kompaß läßt jetzt das brüche, so daß, wo eben die ins Lager kastellartige alte Festungstor außer¬ nach Wien hier durchmarschierende Fürst halb der Stadtpfarrkirche (Pfarrtor Liechtensteinsche Chevauleger¬ auch Gilgentor) abbrechen, um sich Division abmarschieren wollte, die daselbst ein schönes Haus zu erbauen. Ramingbrücke nebst dem Schwimmfloß Die Teuerung aller Lebensbedürf¬ weggerissen wurde. nisse hält leider Ende Dezember noch Am 15. November nahm der neu¬ immer an, und die Getreidepreise va¬ ernannte k. k. Herr Regierungsrat und riieren immer, der Weizen um 13. fl., Kreishauptmann Eduard Freiherr der Roggen um 9 fl. und der Hafer um v. Hohenbruck die Aufwartung der 4 fl. W. W. 29 Wieda in do Berg. Don Fölsn drobn leucht''s Pedägstäm Os rührt si' schon, was Federn hat, Als wiä a goldnä Stern. Was kräln kann, ströckt si' äh. Dä Enzian mitn blabn Gwand I han mein Bergn 's Löbn väschriebn, Wird äh bal blüahrät wern. Drum san mä d' Füaß nia z'schwär. Und 's Jägäbluat steht ah däbei Drum kräl i den liabn langen Tag In seinä heurign Dracht. In Gräbn und Mäuern um. Dös muaß ä rechter Lipperl sein, Koan Wög is z'weit, koan Stieg is z'hoch, Den da sein Herz nöt lacht! Alls gfreut mi' umädum. Dä Wintä schickt sein lötzten Gruaß Oft lög i' mi' ganz z’höchst wo drobn Dan Hochgebirg uns zua. Untä an altn Wödäbäm. Dä Almbodn is noh schen vaschneibt, Schau umädum dö Schenheit an, Wo sunst geht d' Klockenknah. Mach d' Augn aft zua und träm. Da kimmts mä vür: Wanns an Himmel gibt, A so grad müaßt ä sein! Da kunnt selm i' noh heili' wern, Sunst wurd' er ja nöt mein! Gregor Goldbacher. 4

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