Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1913

83 führte in Ungarn zu einem erbitterten die Cyrenaika annektiert, aber noch immer Kampfe der Opposition (Kossuth=Partei, der — nur zum geringsten Teile okkupiert Justh=Partei usw.) gegen das zu Anfang Türkei freilich droht durch die Fortsetzung des unserer Berichtsperiode noch am Ruder Krieges und den gleichzeitig tobenden Auf¬ befindliche Ministerium Khuen=Hedervary stand in Albanien, hinter dem man offen¬ Besonders jene Bestimmung der Wehrvor¬ bar die Hand Montenegros, dessen Herr¬ lage, welche die Einberufung, resp. Zu¬ cher ja der Schwiegervater des Königs von rückhaltung der Ersatzreserven und Reser¬ Italien ist, zu suchen hat, schwere Gefahr ven durch die Krone betrifft und als Ein¬ hoffentlich geht das verjüngte türkische — chränkung des Rekrutenbewilligungsrechtes Reich, das freilich im Vertrauen auf das Kriegsminister Moritz Ritter von Auffenberg. der Nation betrachtet wurde, fand den Völkerrecht und sein gutes Recht die Vor¬ stärksten Widerstand und führte zur Verein¬ bereitungen zur wirksamen Verteidigung barung einer die Spitze dieser Bestimmung von Tripolis versäumt hatte, doch noch abschwächenden Resolution — wonach die heil aus derselben hervor. Einberufung der Reserve von einem Be¬ Österreich-Angarn. chlusse des Abgeordnetenhauses abhängen sollte — zwischen der Regierung und der Den Mittelpunkt der politischen Ereig¬ Kossuth=Partei. Da aber diese Resolution, nisse im dualistischen Staate bildeten die in der man in Österreich und bei Hof eine Schicksale der vom Kriegsminister Schönaich des Einschränkung der Hoheitsrechte inspirierten und ausgearbeiteten Wehrvor¬ des Herrschers erblickte, die Genehmigung lagen: Wehrgesetz, Rekrutengesetz und Kaisers nicht fand, ja sogar zur Inaussicht¬ Militärstrafprozeßordnung. Das Wehrgesetz 6*

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