Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1913

74 franken ab und blieb sofort tot. Am 4. De¬ zember stürzte bei San Juan (Portoriko) der amerikanische Flieger Schiewer aus einer Höhe von 60 Meter ab und blieb so¬ fort tot. Am 6. Dezember stürzte ein Aero¬ plan, in welchem der junge Aviatiker Robert Oxley aus Yorkshire mit einem deutschen Passagier namens Weiß aufgestiegen war, ab. Der Apparat wurde zertrümmert, Oxley sofort getötet und Weiß sterbend nach dem Hause der Küstenwache gebracht. Am 12. Jänner 1912 stürzte in Senlis der französische Aviatiker Ruchonnet bei Flugversuchen mit einem Monoplan aus einer Höhe von 100 Meter ab und brach sich dabei die Wirbelsäule und beide Beine: er blieb sofort tot. Am 21. Jänner stürzte der Student der Medizin Alfred Wagner aus Nancy, der auf dem Aerodrom von Juvesy Flugunterricht nahm, daselbst aus geringer Höhe ab. Der Apparat fing Feuer und der Pilot erlitt schwere Brand¬ wunden, an denen er bald darauf starb. Am 23. Jänner stürzte während des Flug¬ meetings von Los Angelos bei San Fran¬ zisko der Aviatiker Rutherford Page mit seinem Apparat zu Boden und blieb auf der Stelle tot. Am 8. Februar stürzten in Se¬ bastopol die Flieger der Luftschifferschule Janesch und Leon mit einem Far¬ manzweidecker ab; es erfolgte eine Benzin¬ explosion, bei der die tödlich verletzten Flieger verbrannten. Am 15. Februar stürzte der Albatrosflieger Schmidt auf dem Flugfeld in Johannistal=Berlin ab; er erlag am nächsten Tag seinen Ver¬ letzungen. Am 17. Februar stürzte in San Franzisko der deutsche Flieger Hoff ab und wurde dabei getötet. Der französische Aviatiker Ducourneau stürzte am 23. Februar in Pau infolge eines Flügel¬ bruches aus 150 Meter Höhe ab; er fiel in einen Sumpf, aus dem er tot herausge¬ zogen wurde. Am 10. Marz stürzte die 18jährige Flugelevin Fräulein Ber¬ nard aus Troyes auf Blériots Flug¬ unterrichtsplatz in Etampes mit einem Monoplan aus einer Höhe von 30 bis 40 Meter ab und fiel in 20 Meter Ent¬ fernung von dem Apparat zu Boden; sie hatte sich den Brustkasten eingedrückt, das rechte Bein und beide Handgelenke ge¬ brochen — sie verschied bald darauf, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Am 15. März stürzte auf dem Flugfeld Berlin=Teltow der Aviatiker Witte ein früherer Briefträger — aus Anlaß eines Schaufluges aus zirka 100 Meter Höhe und wurde tot unter seinem zertrümmerten Apparat hervorgezogen. Am 16. März türzte auf dem Flugfeld von Gallarate bei Mailand der italienische Offizierflieger Bertoletti aus Anlaß von Probe¬ flügen aus zirka 20 Meter Höhe so unglück¬ lich ab, daß er — vom Apparat begraben auf der Stelle tot blieb. Am 26. März stürzte auf der Holzheimerheide bei Düssel¬ dorf der Flieger Kleine mit einem Dop¬ peldecker aus einer Höhe von 100 Meter ab, als er einen Gleitflug unternehmen wollte, wobei ihm der Motor —unter den er geriet — den Schädel zertrümmerte. Am 3. April stürzte in der Höhe von Los An¬ gelos der Flieger Colbraith Rodgers bei einem Schauflug aus einer Höhe von zirka 300 Meter ab und blieb sofort tot. Am 19. April stürzte bei Verdun der Aviatiker Leutnant Villedavray ab und fand hiebei den Tod. Am 1. Mai stürzte auf dem Flugplatz Johannisthal=Berlin der Schwei¬ zer Flieger Höfli mit einem Dixi=Eindecker aus beträchtlicher Höhe herab und erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, der er im Laufe der Nacht erlag. Am 4. Mai stürzte zu Nizza der Aviatiker Graf Robillard Cosnac ab und blieb sofort tot. Am 6. Mai stürzte auf dem Flugfeld von Sankt Job bei Antwerpen der 19jährige Avia¬ tiker Olbrecht ab und erlag am nächsten Tage seinen Verletzungen. Am 7. Mai stürzte auf dem Flugfeld Johannistal¬ Berlin der 21jährige Nürnberger Aviatiker Hans Bachmeyer mit einem Häfelin¬ Eindecker aus etwa 100 Meter Höhe ab und starb bald danach an den dabei er¬ littenen Verletzungen. Am 10. Mai stürzte der italienische Aviatiker Genieleutnant Depersis, der mit einem Farman¬ apparat in der Fliegerschule Pordenone Flugübungen machte, bei der Landung so unglücklich, daß er unter den Trümmern des Apparats in sterbendem Zustand her¬

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