Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1913

der die russischen Inschriften zeigt, daß einst Peter der Große hier gewesen ist, dann auf den Vorsprung, wo der lebensgroße, sterbende Erlöser am Kreuze weit in die Lande hinausblickt, dann suchten sie unten den kleinen Pavillon auf, von dem man einen so entzückenden Blick auf Karlsbad und die benachbarten Wälder und Höhen hat und links, da stand sie, die kleine h 5 2 4 Gemse, auf dem Fels, von dem der Hirsch einst, gejagt von der Meute, im weiten Satze hinuntersprang, die Meute nach, die sich in dem heißen Wasser verbrannte, so, geht die Sage, wurde der Sprudel entdeckt. Gustav hatte Isa alles erklärt und erzählt. Lange saßen sie im kleinen Pavillon, dann ging es durch den Wald nach Haus. Gustav verbrachte eine schlaf¬ lose Nacht; er war aber zu einem Entschluß gekommen, es durfte so nicht weiter gehen, er konnte um Isa nicht werben aus den oben angegebenen ∆ 51 Gründen, so fand er es ehrenvoller, nicht noch das Mädchen unglücklich zu machen, wo er schon mit seiner Neigung zu kämpfen hatte. Bestärkt wurde er in seinem Vorsatze durch einen Brief seines Onkels, der seinen und seiner Tochter Besuch auf den nächsten Tag ankündigte, um ihrerseits einige Wochen in Karlsbad zu verleben. Ein wunderbarer Morgen wob 2 % Sa Ca 222 2 — seinen geheimnisvollen, duftigen Zauber auf die Gegend aus. Isa war vom Frühstück gekommen und setzte sich in der oberen Promenade auf eine Bank. Vom Café gegenüber klang die Früh¬ musik herüber; das Laubgehölz zeigte noch keinen grünen Schmuck, aber die Fichten und Tannen der gegenüber liegenden Wälder sogen die goldenen, warmen Strahlen begierig ein, wie ein feiner Nebel lag es über ihnen. Die Kastanien sprengten mehr und mehr die Hülle, die die zarten Blüten vor Kälte und Wetter schützten, die 4*

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