IXXX worauf Bürgermeister v. Kathrein Dichter Professor Bermanschläger, namens der Stadt Enns die Gäste auf dem nach dem Spiel der vielverdiente das freundlichste begrüßte und zugleich GR. Gruber einen Lorbeerkranz mit allen jenen den Dank aussprach, welche Widmung unter sehr anerkennenden zum Gelingen des Festes beigetragen Worten überreichte. haben. Sodann brachte er die einge¬ Der Festzug bewegte sich wieder zum laufenen Telegramme und Glückwunsch¬ Schloßhofe zurück, wo die Auflösung des schreiben zur Verlesung. Zuges erfolgte. Es wäre gewiß sehr Museumsdirektor Dr. Ubell hielt schön und für alle Teilnehmer angenehm hierauf eine formvollendete Festrede. gewesen, wenn ein größerer histörischer Der schöne Festabend fand erst nach Festzug, wie er geplant war, an Stelle Mitternacht sein Ende. Damit haben die des Festspieles getreten und dieses an¬ Festtage von Enns ihren gelungenen Ab¬ schließend in einem Saale zur Auffüh¬ schluß gefunden. Sie werden gewiß bei rung gekommen wäre. Das Festspiel allen Teilnehmern in lebhafter Erinne¬ währte eine halbe Stunde. rung bleiben. Das Komitee verdient für Um halb 7 Uhr ging es zum Fest¬ die Durchführung des Festes alle Aner¬ abend in den Saal des Vereinshauses kennung, nicht minder auch der Gemein¬ der kurze Zeit darauf nahezu dicht ge¬ desekretär Herr v. Zenetti, der eine füllt war. Die Feuerwehrkapelle leitete große Arbeit zu bewältigen hatte. den Abend mit einer Ouvertüre ein, Gad Der alte Herr. War das ein Fest! Und denk ich wieder In meinem stillen Arbeitszimmer Zurück an jene ferne Zeit, Macht mancher alte Tand sich breit. Ist mir's, als klängen helle Lieder Dran haftet noch ein lichter Schimmer Don Burschenlust und =Herrlichkeit, Aus meines Lebens Sonnenzeit. Ist mir's, als ob ich wieder stände Die andern können's nicht begreifen, Im Morgenlicht, im Morgenduft... Was bei dem ernsten Manne nun Und plötzlich führen meine Hände Die bunten Mützen, Bänder, Schleifen Den Schläger sausend durch die Luft. Und die gekreuzten Schläger tun. Wer mich beim kecken Lufthiebschlagen Ja, spottet nur! Ihr könnt's nichtändern, In Band und Mütze hier entdeckt, Daß lieb mir bleibt der alte Tand, Der möcht' sich wohl verwundert fragen Der zwischen hohen Bücherständern Was diese Torheit denn bezweckt. Herniederlächelt von der Wand, Und sagt' ich's ihm, er würde scherzen Der, wie mit einem Zauberschlage, Ob meines Lebens Widersinn, Erinnerungen reifen läßt Er weiß ja nicht, wie ich im Herzen Und mitten in den Ernst der Tage Allzeit Student geblieben bin. Mir Grüße schickt vom Lebensfest. Hans Ludw. Linkenbach. Aus den „Meggendorfer=Blättern“. Han
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