IXVIII wohner, „jetzt wisset Ihr, was Schelmerei mehr trieb und seine Zunge dieses sei!“ wahrte. „Ja,“ meinte Graf Aribo warm Nach einem Jahre verlieh ihm und streckte seinem Waffenträger die Graf Aribo eine Wirtschaft in Gar¬ Hand zum Glückwunsch hin, „wir wis¬ stina*) und willigte in dessen Heirat sen sie, des Rätsels Lösung! Geh', du mit einer fleißigen Wendin und jetzt bist frei, aber merke: Ein wackerer brauchte der Zventibold fürder auch Mann, von Wissen und Verstand, weiß nicht mehr seine Zunge zu wahren — auch seine Zunge zu wahren! Gott das flinke Zünglein seines Weibes machte hat dir geholfen!“ die „scharfe“ Zunge Zventibolds von Zventibold blieb noch ein Jährchen nun an überflüssig; nur dann sprach in den Diensten seines gnädigen Herrn er, lebhaft, mit Stolz und Freude in und Graf Aribo schätzte seinen weisen Blick und Mienen, wenn er seinem Schildträger nun um gar vieles höher Weibe vom Ursprung seines jetzigen als bisher, denn der Ausblick in den Glückes erzählte: vom Rätsel. Tod hatte den wackeren Zventibold zum abgeklärten Manne gemacht, der keine *) Heute Garsten. baa Zur Geschichte der Stadt Steur. Von Jakob Kautsch. Da Professor Dritz seine Geschichte der Stadt Stepr mit dem Jahre 1856 schließt, die Auszüge aus den „Aufzeichnungen eines Steprer Bürgers“, mit deren Veröffentlichung wir im heurigen Kalender beginnen (s. S. 97), erst mit dem Jahre 1759 beginnen, habe ich die Jahre 1837 und 1858 den im Stadtarchive in Steyr befindlichen „Schroffschen Annalen“ entnommen. 1832. Ende Jänner wurde angefangen zur [Am 9. Jänner war auf dem Rat¬ Notbrücke bei der Steyrbrücke, da hause kreisämtliche Kommission vom letztere dieses Jahr mit zwei steinernen Kreishauptmann Baron Handl wegen Pfeilern und neuer Spannung fertig eines Vorschlags vom Lehrer Löw werden soll. allhier, entweder der 4. Klasse in der Am 16. Februar war wieder ein Hauptschule einen zweiten Jahrgang wie Nordlicht zu sehen. in Linz beizufügen oder eine Art tech¬ Am 5. März früh ist Adam Hal¬ nische Schule, wo die Mechanik, Bau¬ ler, Lebzelter in der Stadt Nr. 135, kunst, Naturgeschichte 2c. gelehrt wird, zu 61 Jahre alt, gestorben. Er war seit errichten, da hier und in der Gegend dem Entstehen des Bürgerkorps im Jahre Wasser= und andere Werke sich befinden. 1808 immer Adjutant, bis auf ein oder Man entschied sich für letzteres. zwei Jahre zurück, wo es sein Sohn Am 26. Jänner wurde der pensio¬ Anton Haller geworden ist, und wurde nierte Major Straka vom Großher¬ am 7. März vom Bürgerkorps begraben. zog Baden Inf.=Reg. Nr. 59, der hier Anfangs März waren mehrere Per¬ lebte und im 85. Lebensjahre am 23. sonen krank an der Grippe (oder In¬ Jänner verschied, vom hiesigen Bürger¬ fluenza). korps ganz militärisch begraben. Abends am 25. und in der Nacht Am 14. März, zwischen 4 und 5 Uhr am 26. Jänner nach Mitternacht sind nachmittags, wurde in mehreren Häusern Nordlichter hier und in der Gegend der Stadt, auch in Ennsdorf und im Schloß, ein Erdbeben verspürt. (Das gesehen worden, was man für entfern¬ tes großes Feuer hielt. bedeutende letzte Erdbeben war hier in
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