Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1912

184 Sparkassabuch od. Versicherungspolizze? Wer sein Geld einer Sparkasse übergibt, spart für sich allein. Wer einer wechselseitigen Lebensversicherungsgesellschaft beitritt, spart im Verein mit anderen. Der erste erreicht, was ihm aus eigener Kraft möglich ist, beim Zweiten ist der Erfolg ein im voraus bestimmter. Denn, sich auf sein Leben versichern lassen, heißt eben nichts anderes, als gemeinsam mit anderen so sparen, dass das Endergebnis unabhängig ist von der Höhe der eigenen Ersparnisse. Ob es sich um die unvermeidlichen Aus¬ lagen bei Krankheit und Tod handelt, um die Vorsorge für das eigene Alter, oder ob die Aussteuer einer Tochter, Studienkosten, Militärzeit eines Sohnes usw. zur Sparsamkeit zwingt, die Lebens¬ versicherungspolizze schafft unweigerlich im gegebenen Moment das nötige Geld herbei. Wie das Sparkassabuch mit seinen Zinsen über der mit Talerstücken gefüllten Geldkatze unserer Vorfahren steht, so übertrifft die Polizze das Sparkassabuch. Die Wahl zwischen beiden kann wohl niemandem schwer fallen, aber die Wahl der Gesellschaft, welcher jemand beitreten soll, schafft Qual. — Den Bedürfnissen des Mittelstandes entspricht am besten die Versicherungsabteilung des Ersten allgemeinen Beamten¬ Vereines der Tösterr.-ungar. Monarchie, Wien, I., Wipplingerstr. 25, der jedermann beitreten kann. — Automatische Kriegsversicherung, Unverfallbarkeit der Polizzen usf. Begünstigungen, wie sie heute von jeder grossen Gesellschaft gewährt werden, stehen auch den Versicherten des Beamten-Vereines zu. Daneben gewährt der Verein in Bezugauf die Zahlungsbedingungen, die Höhe des Rückkaufswertes von Kapitalsversicherungen (90% der Prämienreserve) usw. Boni¬ fikationen, wie sie in solcher Vollständigkeit wohl in den Statuten keiner anderen Gesellschaft nachweisbar sein dürften. Die Gunst des Publikums wendet sich deshalb in immer steigendem Maße dem Vereine zu. So betrug Ende 1910 der Stand an Kapitalversicherungen 95.843 Polizzen mit K 206,594.000 ver¬ sicherten Kapitals. Die Prämienreserve dieser Versicherungen er¬ reichte die Höhe von K 52,901.000. Demgegenüber steht ein Vereinsvermögen von K 75,000.000, so daß die Verpflichtungen des Vereines wohl überreichlich bedeckt erscheinen. Alle näheren Auskünfte erteilt kostenlos die Zentralleitung des Ersten allgem. Beamtenvereines, Wien, I., Wipplingerstraße 25/8. Also Sparkassabuch oder Beamten-Vereins-Polizze? ——.—

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