Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1912

Mai 159 wurde nach Kefermarkt versetzt; an seine verbrannten zwei Rinder, einige Fahr¬ Stelle kam der Assistent Walter Sin¬ nisse sowie eine große Menge Futter¬ ger aus Wels. vorrat. Das Haus selbst brannte bis 18. Ein furchtbares Liebesdrama, auf den Hausstock nieder. Am Brand¬ dessen Opfer eine Garstnerin wurde, platze waren erschienen die Feuerweh¬ spielte sich in einem Hotel in Baden be¬ ren von Pfarrkirchen, Bad Hall, Krems¬ Wien ab. Die in diesem Hotel seit Ok¬ münster und Krühub tober 1910 als Schankkassierin ange¬ 17. Das Präsidium der k. k. Statt¬ stellte, 27 Jahre alte Marie Kunitz¬ halterei in Linz hat in einer Zuschrift berger lernte dort den 33jährigen das Bürgermeisteramt in Steyr verstän¬ 1 Tischlergehilfen Emmerich Szepe digt, daß der Kaiser der Wahl des kennen, der ihr allen Ernstes einen Hei¬ Herrn Gustav Stalzer mit Allerhöchster ratsantrag machte und sich auch ihre Zu¬ Entschließung vom 8. Mai die Bestäti¬ neigung zu erwerben wußte. Im März gung erteilt hat. 1911 kamen die beiden nach Garsten, Der 28jährige Sohn des Besitzers Der Parteienraum im neuen Postgebände. (Text Seite 153. wo Marie Kunitzberger ihren Eltern, des Wendlergutes in Ebersegg, Pfarre den Besitzern des sogen. Frischegger¬ St. Ulrich, Josef Gmainer, war mit häusels Nr. 21 in Garsten, Leopold und einer Schwester auf einer Wiese am den Szepes Marie Kunitzberger, Knollenberge in Großkohlergraben mit Bräutigam vorstellte. ihren als Laubrechen beschäftigt. Als sie mit der Marie Kunitzberger erfuhr erst schweren Ladung über den Berg hinunter päter, daß ihr Bräutigam verheiratet nach Hause fuhren, bemerkte die Schwe¬ sei, jedoch von seiner Frau geschieden ter, welche neben dem Wagen ging, daß lebe. Auf das hin brach sie sofort ihr ich die Fuhre neige. Ihr Bruder Joses Verhältnis zu demselben ab und wollte schickte nun seine Schwester zu den Och¬ von ihm nichts mehr wissen. Szepesi en, während er selbst die Fuhre im wollte aber von dem Mädchen nicht ab¬ Fahren stützte. Plötzlich kippte diese um lassen und faßte den Entschluß, sie und und erdrückte den Bruder. sich zu erschießen. Um 6 Uhr morgens Der Stationsvorstand von Tern¬ drang er in das Zimmer des Mädchens berg, Adjunkt Erwin Bauernfeind

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