Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1912

140 das beste mit ihren Klaviervorträgen aus. Zur Hebung der Gemütlichkeit trug eine sehr rege benützte Juxpost bei. 6. In Salzburg verschied die 1550 Private Amalia Schachinger im Alter von 64 Jahren. Die Verblichene, die Mutter der Kaufmannes I. Scha¬ chinger in Steyr, führte durch viele Jahre mit ihrem Gatten, dem gewese¬ +. nen GemeinderateJosef Schachin¬ ger, das Kaufmannsgeschäft Siernin¬ gerstraße 3 und erfreute sich in Steyr größten Ansehens. In Steyr trafen mittels Bahn zka. 5000 Kg. argentinischen Fleisches aus Triest ein. Dasselbe wurde am Bahn¬ hofe durch den Bezirkstierarzt Köstl¬ bacher unter Assistenz des Stadtrates Gall und ddes Sanitätsaufsehers Men¬ chik einer eingehenden sanitätspolizei¬ lichen Untersuchung unterzogen, welche anstandslos verlief Das in großen Viertelstücken in 64 Kolli angekommene Fleisch war beste, ziemlich fette Prima¬ ware und sah vorzüglich aus. Noch am selben Abend wurde das Fleisch an die Fleischhauer zur Ausschrotung abgege¬ ben, die nächsten Tag bereits erfolgte In Sierning feierte der Hausbes. und TischlermeisterJosef Renner¬ storfer mit seiner Gattin Katharina das Fest der silbernen Hochzeit. In Grünburg verschied die 29jäh¬ rige Fleischhauersgattin Anna Wein¬ berger, geb. Kerschbaumer. 7.In Steyr starb der Vorstand der Bahnerhaltungssektion, Inspektor der k. k. Staatsbahnen Ing. Karl Hör¬ ner Edler v. Roithberg im 61. Mit dem Verblichenen Lebensjahre.80 schied ein Mann aus dem Leben, der es wie selten einer verstand, sich die Ach¬ tung und Wertschätzung aller derjeni¬ gen zu erwerben, die mit ihm in Be¬ rührung kamen. Als Beamter war er ein Muster hervorragender Pflichttreue, welcher ebenso unermüdlich das Inter¬ esse des ihm anvertrauten Amtes wahrte als er seinen Untergebenen ein wohlwol¬ lender und überaus gütiger Vorgesetz¬ ter war. An diesem Tage begannen in Steyt Es die Gemeinderatswahlen. waren erledigt: im 3. Wahlkörper drei Mandate mit dreijähriger, 1 Mandat im 2. Wahl¬ mit 1jähriger Dauer; körper 3 Mandate mit 3jähriger, 1 im Mandat mit einjähriger Dauer; I. Wahlkörper 2 Mandate mit 3jährigjer, 3 Mandate mit 1jähriger Dauer. In sämtlichen Wahlkörpern drangen die Kandidaten des Deutschen Volksvereines durch. Es wurden gewählt: Im III. März Wahlkörper für 3jährige Mandats¬ dauer: Frz. Schwertfelner, Zucker¬ bäcker und Hausbesitzer, mit 380 Stim¬ men; Kattner Frz., Hausbesitzer und Gemischtwarenhändler (368) Kurz Anton, Hausbesitzer und Bäckermeister (366); für einjährige Mandatsdauer: Aigner Frz., Schlossermeister und Hausbes. (354). In der Minorität blie¬ ben die christlichsozialen Kandidaten mit 0 226 bis 231 Stimmen. —Bei denWah¬ len im II. Wahlkörper am 10. März wurden auf 3 Jahre gewählt:(Paul Fendt, Kaufmann, mit 289 Stimmen Franz Lang, Gastwirt (272); Anton Sighart, Postoffizial (281) und aus 1 Jahr Karl Oberngruber, Steuer¬ oberverwalter (281). Die Christlichsozia¬ 166 Stim¬ len sind mit 162 bis men Minorität in derW geblie¬ ben. Der 1. Wahlkörper wählte am 13. März. Gewählt erschienen und zwar: auf drei Jahre: Dr. Kar Harant jun., Advokat, mit 341 Stim¬ men; Jul. Gschaider, Privat (301); auf ein Jahr Otto Dunkl, Apotheker (318); Frz. Kirchberger, Rentner Professor (293) und Emil Stephan, (304) Stimmen. Die in derMinorität gebliebenen Christlichsozialenerhielten 197 bis 209 Stimmen. Der Gemeinde¬ rat der Stadt Steyr besteht sonach jetzt 2“ aus 25 deutschfreiheitlichen Mitgliedern, einem Christlichsozialen und vier Sozial¬ demokraten. Bezirksschulinspektor K. Kast¬ 8. ner wurde zum Inspektor für den Be¬ zirk Vöcklabruck ernannt. An seine Stelle als Inspektor des Bezirkes Steyr Stadt und Land und Urfahr kam Uebungs schullehrer Sebastian Rezabeck. Der Sattlermeister Martin Polly eierte mit seiner Gattin, Florentine in Grünburg das Fest der silbernen Hoch¬ zeit. 9. Eine wichtige Kommission tagte in den Mauern Steyrs. Es nahmen dar¬ an teil Bürgermeister Lang, GR. Prof. Erb, Stadtrat Gall, Baurat Peter. und Militärintendant Franz Leber Hauptmann Ferdinand Deutelmoser vom 14. Korpskommando in Innsbruck und mehrere höhere Artillerieoffiziere Es war einem Auftrage des Reichs¬ kriegsministeriums an das Korpskom¬ mando nachzukommen, von dem auch die Gemeindevorstehung von Steyr verstän¬ ge¬ digt worden war. Dieser Zuschrift selbst mäß sollten unter allen Umständen, auf die Gefahr der Wegverlegung der Freiwilligenschule von Steyr hin, zwei chwere Geschützbatterien mit vollständi¬ ger Ausrüstung in Steyr disloziert wer¬

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