Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1912

134 die Ausgaben 412 Kr. 45 H., somit ver¬ bleibt ein Kassarest von 712 Kr. 7 H. Stand der Reisekassa 458 Kr. 20 H. Die Liedertafel zählt dermalen 5 Ehrenmit¬ glieder, 24 ausübende und 42 unter¬ stützende Mitglieder. Die Wahlder Funktionäre ergab die Wiederwahl des bestehenden Ausschusses. 26. Der Rennverein Steyr hielt seine Generalversammlung ab. Der vom Schriftführer Ernst Schmidt verfaßte Jahresbericht konnte wieder auf eine überaus rege und erfolgreiche Tätigkeit des Vereinsausschusses hinweisen. Dem Kasseberichte des Kassiers Kautsch war zu entnehmen, daß die Einnahmen des des abgelaufenen Jahres einschließlich Kassevortrages per 8174 Kr. 31 H. 15.534 Kr. 38 H. betrugen. Nach Abzug der Ausgaben verbleibt ein Kassesaldo von 8668 Kr. 76 H. Revis. Peteler be¬ richtete an Stelle der zurückgetretenen Revisoren, daß der Rechnungsausweis vollkommen richtig befunden wurde, wo¬ rauf dem Kassier die Entlastung erteilt wurde. Sodann erfolgte die Wieder¬ wahl des Präsidenten Viktor Werndl und dessen Stellvertreters Karl Viert durch Zuruf, worauf auch die übrigen bisherigen Ausschußmitglieder, und zwar Anton Dorn, Jakob Kautsch, Joh. Kagerer, Karl Nagl, V. Ortler, Ernst Schmidt und Josef Schwein¬ chwaller einstimmig wiedergewählt wurden. Zu Rechnungsrevisoren wurden Josef Peteler und Hugo Drahow¬ al gewählt. Der bisherige Jahresbei¬ trag per 6 Kr. wurde belassen. Der Turnverein Weyer hielt seine Jahresversammlung im Hotel „Post ab. Stand der Mitglieder: unter den 67 Mitgliedern sind 26 ausübende, 1 Ehrenmitglied, 10 Zöglinge und 30 un¬ terstützende. Vermögensstand des Ver¬ eines: Empfänge 788.17 Kr., Ausgaben 397Kr. 82H., Kassarest 390.35 Kr. Stand der Reisekasse beträgt 148.21 Kr. und der Stand des Turnhallebaufonds 170 Kronen. Die Wahl des neuen Turnrates ergab folgendes Resultat: Sprechwart August Schweigl; Stellvertr. Franz Fichtl; Schriftwart Oskar Slavik; 1. Turnwart Ludw. Palnstorfer; 2. Turnwart und Säckelwart Franz. Franek. Die Bezirksgenossenschaft der Land¬ wirte in Steyr hielt ihre 24. Jahres¬ versammlung ab. Dem Jahresbericht war zu entnehmen, daß im abgelaufenen Jahre zwei Wanderversammlungen, und zwar in Losensteinleiten und St. Ulrich abgehalten wurden. An Subventionen kamen zwei Eberferkel an Mitglieder zur Jänner Verteilung. Von den Mitgliedern wur¬ den bezogen an Düngermittel 4 Wag¬ gons Phosphatmehl, 12.800 Kilo Kainit und 100 Kilo Chilisalpeter, ferners ein Trieur, Futterkalk, Rotkleesamen und Grassamen. An Mitgliedern zählt die Genossenschaft 334, um 36 mehr wie im Vorjahre. Der Kassebericht wies bei 830 Kronen 35 H. an Einnahmen und 349 Kronen 65 H. an Ausgaben einen Kasse¬ vortrag von 530 Kr. 70 H. auf. In Steyr starb der Kutscher Peter Gumpendorfer, welcher seit über 40 Jahren im Hause der Familie Hoch¬ hauser, jetzt Kirchberger, bedienstet war Der Verblichene im 65. Lebensjahre. war Besitzer der Ehrenmedaille für 40= jährige treue Dienste. In Kirchdorf starb unerwartet schnell im 49. Wilh. Kötl, Bauunternehmer, Lebensjahre. Der Verstorbene betrieb früher in Liezen ein Baugeschäft und eta¬ blierte sich erst im Juli 1910 in Kirch¬ dorf. Kötl war eine im ganzen Enns¬ tal sehr bekannte Persönlichkeit. In Hinterstoder wurde Johann Löger, Besitzer des Kodriesengutes und Holzmeister daselbst, beerdigt. Derall¬ seits hochgeachtete Mann war erst 42 Jahre alt. 27. In Steyr verschied die Pri¬ vatensgattin Cäcilia Flenkenthal¬ ler im Alter von 63 Jahren. Die Ver¬ torbene war die Gattin des ehemaligen Spediteurs Joh. Flenkenthaller. Ferner starb am selben Tage in Steyr Schneidermeisters= Franziska Seichter, gattin, im Alter von 75 Jahren. In Steyr verschied im jugendlichen Alter von 14 Jahren der Realschüler Max Fischer Sohndes Wafsen¬ fabrikspartieführers Fischer. 28. Der k. k. Postoffizial Rudolf Landa wurde über sein Ansuchen von Steyr nach Meran versetzt. Mit auf¬ richtigem Bedauern nahmen die natio¬ nalen Vereine Steyrsden Weggang dieses Mannes zur Kenntnis Er war durch mehrere Jahre Obmannstellver¬ treter im Deutschen Bunde und entfal¬ tete in diesem ansehnlichen Vereine eine ungemein rege Tätigkeit. Auch in den Schutzvereinen stellte er seinen Mann voll und ganz Der 19jährige Fabrikarbeiter J. Muckenhuber verunglückte tödlich bei der Arbeit in der Messerfabrik I. Win¬ ternitz' Neffen in Steyr. Er hatte ein neun Zoll langes Stichmesser zu polieren und arbeitete mit demselben aufder den Polierscheibe. Muckenhuber sollte Kopf des Heftes Die polieren, wobei Spitze des Messers seinem Körper zuge¬

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