Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1912

75 vor dem großen Pfeiler, desgleichen wir des Gesetzbuches als der Urtext zu gelten keinen mehr haben!" und Justizminister habe. So konnte am 1. Juni 1911 die Dr. v. Hochenburger fand für die Manen Feier des hundertjährigen Bestandes des Jubel¬ der Schöpfer des Gesetzes dessen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches, eier man beging, die schönen Worte: dieses zum allergrößten Teile heute noch „Wir wollen ihnen Treue bewahren — den zu Recht bestehenden Mustergesetzes, be¬ Männern, die uns ein Werk überliefert gangen werden. Die Juristen Österreichs das auch heute noch, vom Altersschimmer ließen es sich nicht nehmen, diesen Tag eines Jahrhunderts überzogen, in unge¬ estlich zu begehen. Die diesfälligen Feier¬ brochener Kraft dasteht, einer stolzen Burg lichkeiten gipfelten in einer am Jubi¬ vergleichbar, deren Bewunderung dadurch läumstage selbst im Parlament abgehal¬ nicht getrübt werden kann, daß sie ein¬ tenen Festversammlung, an der wohl alles zelne verbesserungsbedürftige Stellen auf¬ teilnahm, was Österreich und speziell Wien weist und für ihre rasch gewachsene Be¬ an juristischen Kapazitäten aufzuweisen Statthalter Freiherr v. Zienerth. wohnerschaft vielleicht etwas enge gewor¬ hat und bei welcher eine Reihe glänzender den ist. Wir wollen ihnen Treue bewahren, Reden nicht nur dem Gesetze selbst, sondern indem wir ihr Werk auch fürderhin hüten auch den Manen der Schöpfer desselben, und es nur im Geiste seiner Schöpfer unter denen wohl Zeiller als der eigent¬ weiter ausbauen. Wir wollen heute in liche Vater des Gesetzes zu betrachten ist, Geiste die Gräber der Schöpfer unseres geweiht wurden. Kernig klangen die Bürgerlichen Gesetzbuches bekränzen Worte, mit denen Josef Unger, der greise zum Zeichen, daß sie unvergessen geblieben Rechtslehrer, zwischen welchem und dem sind und unvergeßlich bleiben werden. Bürgerlichen Gesetzbuche für die österreichi¬ Ehre sei ihrem Andenken!“ schen Juristen ja eine unlösliche ideale so Wenn man den Versuch unternimmt, Verknüpfung besteht, eine ihm in der Fest¬ manches moderne, auf parlamentarischem versammlung gebrachte Ovation beant¬ Wege destillierte, blutarme und nervenkranke wortete: „Heute verschwindet alles und Gesetz mit dem alten, hundertjährigen, und jeder vor dem Bürgerlichen Gesetzbuche,

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