an demselben Tage im Walde von Ron¬ ciglione zu stürzen und sich dabei beide Der am Arme und Beine zu brechen. — 18. Juni 1911 von Paris aus angetretene europäische Rundflug, der aber bereits am ersten Tage eine Verlustziffer von drei Toten brachte. Zwei Aviatiker, Princeteau und Landron, verbrannten im Sturze bei lebendigem Leibe; ein dritter, Lemartin, wurde von seinem abgestürzten Aeroplan er¬ schlagen. — Als von speziellem Interesse für Österreich und insbesondere für Wien sei hier des ersten Aeroplanfluges über Wien gedacht. Es war der Ingenieur Adolf Warchalowski, der am 18. August 1910 als Kaiserhuldigungsflug mit einem Vindo¬ bona=Doppeldecker vom Wiener=Neustädter Flugfeld nach Wien flog, die Stadt über¬ querte und dann wieder nach Wiener=Neu¬ stadt zurückkehrte. Genau um 6 Uhr 10 Minuten morgens überflog Warcha lowski die Stephanskirche Weit größer als die Zahl der hervor¬ ragenden aeronautischen respektive aviati¬ schen Ereignisse der Berichtsepoche ist die Zahl der Todesopfer, welche die Eroberung der Luft in dieser Epoche gekostet hat. Es ist eine tragische Liste, die wir hier zu geben haben, aber sie ist ein flammendes Zeugnis für den unerschrockenen Mut unserer Luft¬ bezwinger: Am 3. Juli 1910 stürzte der — Elsässer Charles Wachter aus einer Höhe von 200 Meter mit einem Antoinette¬ Zweidecker und blieb auf der Stelle tot. Am 13. Juli stürzte der am selben Tage aufgestiegene unstarre Lenkballon „Erbs¬ löh“ bei Leichlingen infolge Platzens der Ballonhülle aus beträchtlicher Höhe; sämt¬ liche fünf Insassen des Fahrzeuges, dar¬ unter der Lenker Oskar Erbslöh selbst, fanden dabei den Tod. Am Tage vorher hatte der englische Aviatiker Charles Stewart Rolls, einer der bekanntesten Sportsmänner Englands dessen bedeu¬ tendste Leistung auf aviatischem Gebiete der Tour= und Retourflug über den Armel¬ kanal am 2. Juni 1910 gewesen, bei einem „ anlaßlich der Zentenarfeier des Seebades in Bournemouth veranstalteten Flug¬ meeting, und zwar bei einem Landungs¬ wettbewerb, den Tod gefunden. Er war 67 der als elftes Todesopfer der Aviatik als Flugapparate mit Maschinen „schwerer die Luft“ — mit einem etwas modifizierten Wright=Biplan infolge eines Bruches des Zapfens, um den sich das rückwärtige Steuer der Maschine bewegte, gestürzt und sofort verschieden. Am 15. Juli erreichte das Schicksal den belgischen Aviatiker 5* 4
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