Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1912

faßte die Glühende unterm Kinn und sah ihr zärtlich in das sanft schmach¬ tende Auge, „würde ich dich lieben, wenn ich das nicht könnte? Den Kahn, der mich gar oft in deine Arme trug, fand ich heute nicht, so mußt' ich's denn auf andere Art versuchen! Und gelt,“ fuhr er schäkernd fort und rin¬ gelte die braune Locke der Geliebten um den Finger, „du mußt gestehen, daß ich ein rüstiger Schwimmer bin!“ „Ein böser Mann bist du!“ schalt das S GEe senn Se RAN Sn 80 225 7 2 — S 2 een n # 5220 2555 5 2230 W Seeren 8 820 1255 8 2 1 W 225 Schr¬ B 1.—— 220 4 S 2 8 S 6 Mädchen und trocknete seine triefenden Locken mit ihrem Tuche. „Was wagtest du?“ „Das Leben um die Liebe, was weiter?“ fiel er in scherzhaftem Ton ein und verschloß der Scheltenden den rosi¬ gen Mund mit Küssen. „Aber komm, mein Axel!“ endigte endlich Klara die Tändeleien der Minne, „komm' ins Haus an den wär¬ menden Kamin, damit dein Rock trock¬ net und ein Becher Wein dich erwärmt. Aber geh'’ fein leise und behutsam, da¬ 5 mit der Oberst Ralstädt dich nicht hört der drinnen sitzt beim Vater um den Nachtimbiß. nicht doch! Der „Mein Vater Oberst Ralstädt hier?“ unterbrach der Jüngling plötzlich. „Dein Vater?“ sagte Klara staunend, „der Oberst dein Vater? „Vertraue keiner Menschenseele das Geheimnis, das meine Überraschung dich kennen lehrte!“ sagte Axel in mah¬ „Meine nendem dringendem Tone. 72 1 ane 425 4n 2 . M. un meenereeneen 1 — Mutter war des Generals P... Toch¬ ter, die der Oberst entführte und dann verließ. Nur ein Zufall machte mich mit dem unseligen Geheimnis bekannt, das außer mir nur du noch weißt. Die Entdeckung an den General kostete dem Verräter — o, daß ich so den Vater nennen muß! — gewiß die Ehre und das Leben und — Ralstädt ist furchtbar in seinem Zorn! „Schrecklich!“ bebte es über die Lip¬ pen der Jungfrau, als sie die Nachricht hörte.

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