Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1911

von dem außerordentlichen Siege über die Naturgewalten in die Welt trugen. An ver¬ schiedenen Stellen waren Nachrichten des Entdeckers aufgefangen und von den en¬ thusiastischen Findern mit der Blitzes¬ schnelle des Telegraphen weitergesendet worden — seltsam konnte es nur scheinen, daß die telegraphischen Meldungen aus Neufundland über die in Indian Harbour auf Labrador aufgefangene Flaschenpost zu gleicher Zeit mit einem Telegramm von Peary selbst aus Neufundland zu New York anlangten, und interessant ist es, daß, Dr. Karl Lueger, Bürgermeister von Wien † während der Bericht Dr. Cooks in Däne¬ mark geglaubt, in Amerika aber skeptisch aufgenommen worden war, nach Ankunft der Pearyschen Meldung in Amerika dieser dort sofort voller Glauben beigemessen wurde, während man in Kopenhagen wie¬ der Pearys Bericht skeptisch gegenüberstand. Was nun die in Frage stehende Pearysche Expedition nach dem Nordpol selbst anbe¬ langt, so war dieser Forscher — wie be¬ reits erwähnt — im Juli 1908 zum achten¬ mal, und zwar wieder an Bord des ark¬ tischen Dampfers „Roosevelt“ zur Erobe¬ rung des Nordpols ausgezogen. Am 75 1. August kam er auf Cap York (Grön¬ land) an und verließ am 8. August Etha (Grönland), von wo aus er seinen letzten Vorstoß nach dem Norden unternahm. Er war auf seiner Expedition von „weißen“ Gelehrten und zahlreichen Eskimos be¬ gleitet und hoffte, daß er bis 1910 sein Ziel, den Nordpol, erreicht haben werde Was aber die Person Pearys selbst betrifft so sei hier folgendes angeführt: Robert Edwin Peary, Offizier der Flotte der Ver¬ einigten Staaten, wurde in Cresson (Penn¬ sylvanien) am 3. Mai 1856 als der Sohn Franz Defregger. von Charles und Mary Peary geboren Er wurde im Jahre 1877 in Bowdoin graduiert und hat im Jahre 1888 Josefine Diebitsch geheiratet. Seine Frau begleitete ihn auf seinen arktischen Expeditionen von 1891 auf 1892 und 1893 auf 1894, soweit es die Winterquartiere in Grönland gestat¬ teten. Sie war die erste weiße Frau, die mit einer arktischen Expedition überwin¬ terte. Dort kam auch ihr Töchterchen Marie Ahnighito zur Welt, das am nördlichsten geborene weiße Kind der Welt. Auch in späteren Jahren begleitete sie ihren Mann auf seinen Fahrten in das nördliche Eis¬

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