Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1911

32 kommen“, antwortet Martha, die wir Schlosse seiner Väter seine Verlobung in der jungen Pfarrfrau vor uns mit einer der reichsten Erbinnen der haben. Durch schweres Leid hatte sie Residenz. sich durchgekämpft, durch schweres Leid Jahre sind dahingegangen. Im mußte sie das Glück erkennen, das ihr freundlichen Pfarrgarten eines benach¬ der junge Pfarrer in seiner selbstlosen, barten Dorfes ist die junge Pfarrerin aufopfernden Liebe bot. Glücklich ist mit Beerenpflücken beschäftigt, die sie sie an seiner Seite geworden, sie liebt in ein Körbchen legt, das ein reizen¬ ihn, das zeigt das Aufleuchten ihrer des, kleines, blondes Mädchen hält. Augen, als der Gatte jetzt mit ihrem „Mama, darf ich welche essen?“ Erstgeborenen in das Gärtchen tritt. kommt es von den rosigen Kinder¬ Durch Nacht zum Licht! lippen. Der Graf ist verschollen, die Ehe „Ja, mein Kind, nur nicht so viele, wurde nach kurzer Zeit getrennt, denn siehst du, wir brauchen die Beeren Schulden halber verließ er die Heimat. zum Kompott für Großpapa und Das Schloß steht einsam und verlassen. Tante Brigitte, die morgen zu uns H. v. Bülow. 70 Humoristisches. Kuh und ein Schaf.“ — Da erhob sich Deutliche Erklärung. Pro¬ der Sohn eines Milchmannes und fessor: „Denken Sie sich, meine jungen sagte: „Wenn man aber ein Liter Freunde, daß z. B. mein Kopf die Erde Milch und ein Liter Wasser zusammen¬ vorstelle; wenn nun die Sonne am gießt, so gibt das zwei Liter Milch. höchsten steht, dann haben die Bewohner meines Kopfes Mittag. Vorwitzige Frage. Tommy: „Wenn jemand sich schämt, so wird er Aus Furcht, eine unbescheidene 77 rot im ganzen Gesicht, nicht wahr? Bitte in seinem Gebet an Gott zu tun, Frau Jörger: „Ja, mein Kind.“ — sagte jeden Abend ein Frömmler statt Tommy: „Aber warum schämt sich eines zusammenhängenden Gebetes die denn der Papa immer nur mit seiner 24 Buchstaben des Alphabets in seinen Nase? Kämmerlein laut her und endete: „Guter Gott, da hast du sie insgesamt! Geistesgegenwart. Ein Va¬ Ordne sie, wie es dir gut und für mich gabund geht in das Kontor eines Ban¬ heilsam dünkt.“ kiers, um zu betteln, und sieht zu seinem größten Schrecken einen Poli¬ Vereinfacht. Vermieterin: zisten. Schnell entschlossen tritt er an Vielleicht genieren Sie die vier Stöcke, die Kasse und ruft: „Wechseln Sie mir, wenn Sie nach Hause kommen?“ — bitte, dieses Zweihellerstück. Student: „Gar nicht, bleibe immer, wenn ich abends nach Hause komme Mißverstanden. Lehrer: „Wir gleich auf der ersten Treppe liegen.“ haben jetzt den Satz gelesen: „Die Kar¬ toffeln kommen sowohl im Tal als Einkluger Knabe. Ein Lehrer auch auf den Bergen fort. Kannst du setzte seinen Schülern auseinander, daß dies nicht auch anders ausdrücken?" man nicht zwei verschiedene Dinge zu¬ Pepi: „Die Kartoffeln werden sowohl sammenzählen könne. „Ein Schaf und im Tal als auch auf den Bergen ge¬ eine Kuh sind weder zwei Kühe noch stohlen!“ zwei Schafe; sondern immer nur eine —S

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