Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1910

Dezember. 121 Leiden Rosa Kematmüller, verwitwete Batelka, geborene Burkhardt, Gattin des k. u. k. Oberstleutnants Heinrich- Kematmüller, unseres hochgeschätztenMitarbeiters. Die Verblichene, deren irdische Hülle nach Steyr zur Bestattung überführt wurde, hatte infolge eines schmerzhaften Nerven ­ leidens mit ihrem Gatten den Landruheauf ­ enthalt in Perg gewühlt, wo das Ehepaar erst in diesem Herbste seine neuerbaute hübsche Villa „Rosaburg" bezogen hatte, konnte sich aber nicht mehr von ihrer tückischen Krankheit erholen. InWaldneukirchen hielt der katholische Bolksverein für Oberösterreich eine Volks ­ versammlung ab, welche vomVolksvereins ­ sekretär Herrn Pfarrer Moser eröffnet wurde. LandtagsabgeordneterHerrPaminger undReichratsabgeordnelerHerrPfarrer Baumgartner erstatteten ihre Tätigkeits ­ berichte. In Steinbach a. d. Steyr starb der verehelichte Private Josef Reisinger, ehemaliger langjähriger Gastwirt in Dürn ­ bach bei Ternberg, im 65. Lebensjahre. Derselbe ivar der Vater der Gasthaus ­ besitzersgattin Anna Bichler, daselbst. 22. In Paukengraben, Gemeinde Ternberg, starb dieHausbesitzerin Johanna Pießlinger, Gattin des pensionierten k. k. Forstwartes Josef Pießlinger, daselbst, im Alter von 74 Jahren. 23. Am Eckhardtgute zu Schattleiten, Gemeinde Ternberg, starb der 78jührige, verehelichte Auszügler JosefEibl, welcher über 40 Jahre lang dieses Gut bewirt ­ schaftet hatte. Die nach Steyr aus Wien zugereiste, 2t jährige, nachMähren zuständige Näherin Marie Stouraö vergiftete sich in einem Gasthofe daselbst wegen verschmähter Liebe mil Lysol und starb am andern Morgen im Krankenhause. 24. Der praktischeArztHecmannWest ­ reicher, Leiter der Kneippanstalt in Neu ­ schönan bei Steyr, beging sein 40jähriges Berufsjubiläum. Der Postaspirant Josef Mayrhofer inSteyr wurde zumPostoffizianten ernannt. TransferiertwurdederLeutnantTheodor Binstorfer des 13. Feldhaubitzenregimenls zum 14. Feldhaubitzenregiment in Steyr. Der Kaiser gestattete, daß der Direktor derOesterreichischenWaffenfabrik inSteyr, Otto Schönauer, das Osfizierskreuz des königl. griechische» Erlöserordens annehmen und tragen dürfe. 26. In Kremsmünster feierte der katholische Gesellenverein sein 20. Grün ­ dungsfest. 27. DieSekundararztstelle imstädtischen Krankenbause zu St. Anna in Steyr wurde dem Med.-Univ. -Dr. Alois Zottl von Innsbruck verliehen. 28. InLeonstcin feierte der gräflich Salburgsche Forst- und Gutsverwalter sein 25jähriges Berufsjubiläum. Der verehelichte städtische Hilfsbeamte Romuald Falk in Steyr starb im 63. Le ­ bensjahre. 29. Im Stift Kremsmnnster in Stein starb der Hofmeister des Stiftes ?. Wilhelm nach langem, äußerst schmerz ­ vollem Leiden. ?. Wilhelm Obermayer war imJahre 1841 in derPfarre Enns geboren, wurde 1866 als Benediktiner von Krems ­ münster zum Priester geweiht, wirkte nach seiner Ordination ein Jahr als Kooperator in Vorchdorf in der Seelsorge, daun zwei Jahre als supplierender Lehrer am Stifts ­ gymnasium. Hierauf übernahm er das Kelleramt. 1885 übersiedelte er bleibend nach Stein und führte dort die Verwaltung über de» Stiflsbesitz in Stein, Klosterneuburg und Ofen. 31. In Leonstein trat zum ersten ­ mal das elektrische Licht in Verwendung. In Steyr eröffnete am Silvesterabend das Exlsche Tiroler Naturschaus p ieler-Ensemb le, das sich durch seine großartigen Darstellungen österreichischer Bolksstücke nicht nur in Oesterreich sondern auch in Dentschland einen achtunggebieten ­ den Namen errungen hat, ein für vier Vor ­ stellungen berechnetes Gastspiel. Zur Vor ­ stellung gelangte» „Die Wildkatz von Hol lergrund", „Die schöne Milibäuerin", „Pater Jakob" und „Der G'wissenswurm." In Mitterstodcr ist der Huf-, Hackenund Hammerschmied Herr EliaS Schweiger gestorben. Der Verblichene, welcher erst im 48. Lebensjahre stand und Gemeinde-Ausschuß, Obmann des Ortsschulrates, Haupt ­ mann und Gründer der dortigen Feuer ­ wehr, VorstandsmitgliedderRaiffeisenkassere. war, erfreute sich allseits ungeteilter Wert ­ schätzung. 31. InAltheimist die Lehrerin Therese Pöschl in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Die Lehrerin, welche als tüchtige Lehrkraft galt, erfreute sich nicht bloß im Kreise ihrer Schüler allgemeiner Beliebtheit, sondern genoß auch dieWertschätzung aller, die sie kannten. In Steyr trat der Maschinenaufseher derStation SteyrMarlinZei » hofer nach 44 jähriger treuer Diensterfüllung im Aller von 66 Jahren in den wohlverdiente» Ruhe ­ stand. Martin Zeinhofer wurde im Jahre 1864 beiderKaiserinElisabethbahn inPassau ausgenommen und im Jahre 186 > kam er zu der Kronprinz Rudolfbahn nach L>teyr. Nach erfolgter Ablegung der Maschinen ­ wärterprüfung in Linz im Jahre 1872 kam er nach Podnard bis zum Jahre 1874. So ­ dann diente er als Maschinenaufseher in Hieflau, Kleiursisliiig, Ebensee, Ried, Selztal

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