Dem konnte der Arzt auch nicht mehr helfen. Ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, war er ver schieden — er hatte die ganze Schwere des Unglücks, das ihn betroffen, nicht mehr erfahren. Noch hatte der Müller des Doktors Resultat nicht vernommen, dawar's ihm " als ginge die Säge; der sich steigernde Druck des losgelasseneu Wassers hatte rasch den Gegendruck beseitigt, der Stamm war längst schon durchgesägt, leer fuhren die noch blutbefleckten Zähne auf und nieder. Die Säge hatte schon gearbeitet, als der Müller einfuhr, er halte es nur da nicht bemerkt. Kaum habe aber er den Sang vernommen, war er hinausgeeilt. Berta klammerte 99 sich an ihn und wollte ihn nicht zur Säge lassen. Der Vater suchte sie zu beruhigen und lief dann hinaus. Fast mechanisch wankte er zur Säge, um diese zum Stillstand zu bringen. Als er hier das gräßliche sah, da ver ließen ihn die Kräfte, gebrochen an Leib und Seele sank er auf ein Holzklotz. Er war nun ärmer denn je — was nützte ihm jetzt all sein Geld und Gut, daß er damals wieder gerettet hatte! Es ist ein gar schweres Ding, dem Schicksal den Weg weisen wollen und es hat schon viel lknheil angestiftet, wenn statt der Kinder die Eltern gegen derenWillenfreiten. Ewigbleibt'sdochwar : Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme. Alache es besser! „Man muß dir Welt schon nehmen, wie sie ist, nicht so, wie man sie gerne haben möchte." Dich Ratschlag hör ich oft. — 5o klug du bist, erscheinst du mir noch lange nicht der rechte. Nein! Kämpfe gegen Vorurteil mit Mut und gegen all der Welt verderbte Litten. Bekämpfe sie und führ' die Masse gut und trachte, daß du nicht umsonst gestritten. Ein Halbwegs edler Mensch wird sich bcmüh'u, die gute Meinung von uns zu verdienen. Halt was von ihm! Er wird in Stolz erblnh'n und wird der bessern Regung sich bedienen. So nimm die Melt nicht eben wie sie ist! Ein edler Mensch muß mit dein Bösen rechten. Zeig' dich den Menschen so, als wie du bist, und nimm sie so, wie wir sie haben möchten. 7
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