Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1910

93 stimmig, Kapstadt zum Sitze der gesetzgebenden nnd Prätoria zum Sitze der administrativen Verwaltung zu erhebe». Tie Verfassung für die vereinigten Kolonien — die „Vereinigten Staaten von Südafrika" — wurde am kl. Mai 1909 von den Delegierten der Kolonien endgültig an ­ genommen nnd dann auch von den Parlamenten der einzelnen Kolonien (Kapland, Oranje, Trans ­ vaal) und von einer ans den Mitgliedern dieser drei Parlamente bestehenden Konstituante geneh ­ migt. Am 12. Juni 1909 ist dann anch Natal den „Vereinigten Staaten von Südafrika" beigetrcten. die Stadt belagernden Truppen des Schah den Versuch unternahmen, Täbris auszuhungcrn, legte sich, im Einvernehmen Englands, Rußland ins Mittel. Von ihm entsendete Truppen rückten am 80. April 1909 und die folgenden Tage in Täbris ein, stellten die Nnhe her, ermöglichten die Verproviantierung der Stadt nnd öffneten wieder die HandelSwcgc. Die bedrängte Lage, in welche der Schah — auch in finanzieller Beziehung — geraten, hatte ihm inzwischen das Versprechen abgcrungen, wieder zur Verfassungsmäßigkeit zurückzukehren, neue Wahlgesetze erlassen zn wollen und das König Aerdiriand von Bulgarien. Asien. Persien. Die durch den Staatsstreich des Schah Mnhamed Ali Mirza am Ende der früheren Berichtsperiodc hcrvorgerufcnen anarchischen Znstände sanden auch in der fetzigen Berichtsperiodc ihre Fortsetzung; an allen Orten des Reiches käm es zn erbitterten Kämpfen zwischen den Anhängern und Truppen des Schah und jenen derNationalisten. InTäbris (Tauris), derHarrptstadt der Provinz Aserbeidschan, behaup ­ teten sich die Nationalisten und als schließlich die, Parlament auf den 14. November 1908 ein ­ zuberufen. Kaum hatte sich aber die Lage für den Herrscher wieder etwas gebessert, so ließ er anfangs November 1908 während einer großen Militärparade Persönlichkeiten aus allen Ständen der Teheraner Bevölkerung zu sich berufen, die eine Erklärung niederschrciben mußten, daß die Bürgerschaft kein Parlament wünsche. Ans Furcht vor Verhaftung unterzeichneten alle und der Kroncat beschloß daraufhin, die neuen Wahlgesetzentwürfe dem Schah nicht zur Unterschrift vor ­ zulegen. Damit war der zweite Staatsstreich ge ­

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