Schauspiels harrte, das hier seinen Blicken sich darbieteu sollte. Bald be gann mich das Armenfünderglöcklenn seine eherne Zunge in kläglichen Tönen zn regen, daß leiser Schauer die Herzen der Hörer durchrieselte; die breiten Treppen hinauf bewegte sich ein Zng, Hatschiere voran, dann ein Weib in schwarzen Schleiern, geführt von Niklas, den: Fronvogt, ihn: folgte der Scharfrichter der Stadt, Meister Wei denkeller, mit seinem Knechte. Ein all boren, dann das Kind erwürgt und in die Donan geworfen zu haben; nicht so offen aber war sie, als nach dem Vater ihres Kindes gefragt wurde. Zwar hatte sie in jenen: Anfrnhr ihres geistigen nnd körperlichen: We sens, als sie gefänglich eingebracht, den Bürgermeistern begegnet war, den Herrn von Harsdörfer dentlich genug als den bezeichnet, der ihren: Kinde das Dasein gegeben; allein, da der Edel mann frech nnd stolz jene Äntzernng als »8 A gemeines „Ach!" des Mitleids ließ in der Versammlung sich Vernehmen, als nnn das Weib auf einem in derMitte des Saales stehenden Stühlchen nieder gelassen: wurde, gerade gegenüber dei: beiden: Bürgermeistern, denen es war ja niemand anders als Magdalena Goldschlager, die schon seit Wochen: wegen >!indesn:ordes peinlich prozessiert, heute den Lohu ihrer Tatei: empfange!: sollte. In den mit ihr angestellten Ver hören bekannte sie offen, heimlich geeine Ausgeburt desWahnsinns erklärte und Magdalena selbst während des ganzen Prozessesmit keiner Silbemehr des einstigen Geliebten gedachte, so blieb Harsdörfer bei der ganzen Sache aus dem Spiel und suchte sich eine so ruhige und kalte Fassung zu erkünsteln, als ob die Unglückliche eine ihm völlig fremde Person wäre. Viele ließen sich hiedurch täuschen, nicht also der Bürger meister Besserer: an jenen: Abend der Verhaftung Magdalenens hatte er das
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