Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1910

„Auf Wiedersehen heut Abeud!" und verschwand in der Menge. -i- -j: -i« Der Marchese Paolo Pedella wor ­ ein nrcher Verwandter der Komtesse Pcdesta und, wie man in den aristo ­ kratischen Kreisen Roms wissen wollte, von den beiderseitigen Vätern dem jungen Mädchen als Bräutigam be ­ stimmt. Das große Vermögen der beiden sollte so vereinigt und in der Fa ­ 2!» Würdigkeit einen großen Eindrnck ans sie gemacht. Der Kapitano stand in einem sehr schlechten Ruf und die GräfinOriola tat ihr Bestes, nur einer Verbindnng dieser beiden entgegenzu ­ treten. Sie warnte Klarissa, aber um ­ sonst; die Leidenschaft und Liebe macht blind, mußte sich die Gräfin sagen. Sie überlegte, ob sie Paolo davon unter ­ richten solle, als derselbe zu ihrer Freude unerwartet bei ihnen erschien. Nun teilte sie ihm alles unter Viermilie bleiben. Klarissa wußte es, War ­ nock) wenig ins Leben getreten und einer Verbindung mit Paolo nicht ab ­ geneigt. Die Eltern waren beide tot, die Gräfin Oriola, einzige Schwester ihres verstorbenen Vaters, war nach dem Tode desselben zu ihr gezogen, um dem jungen Mädchen Schutz und Schirm zu sein. Auf einem Balle beim deutschen Gesandten war Klarissa dem jungen Kapitano Alberti begegnet, dessen Schönheit, Geist und Liebens ­ Augen mit, um Paolo, der gekommen war, sich Klarissas entscheidendes Ja ­ wort zu holen, ans dieVerhältnisse, wie sie lagen, vorzubereiten. „Kiarisse ist meine, von unseren Vätern bestimmte Braut," hatte Paolo geantwortet, „und ich werde sie mir zu wahren wissen, liebe Taute." Mit diesen Worten hatte er dieGräfinOriola beruhigt, die aber doch nicht ohne Bangen dem heutigen Abend, der eine Entscheidung bringen mußte, entgegensah.

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