Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1910

17 rasch ui dir Stube trat, nm jedoch an der Tür erstaunt stehen zu bleiben. „Grüß Gott, Herr Förster", sagte Matthias. Der Förster machte einige rasche Schritte auf den Burschen zn. „Schickt dich — ?" Er brach plötzlich ab. DochMatthias verstand ihn. „Nein", sagte er traurig. „Ich bin von selbst ge ­ kommen." „Dann tust du unrecht", sagte der mußte eigentlich doch nichts Bestimmtes und war nur hiehergekommen, sein volles Herz auszuschütten. „Lassen wir's ruhen, bis die Zeit es ändert", sagte der Förster. Matthias stand auf, um zu gehen. „Ich bin froh, daß ich euch wieder ­ gesehen hab'", sagte er zum Förster. „Hab' mich schon früher um dich er ­ kundigt. Bist also doch ein richtiger Bauer geworden. Na, mir ist's gewiß Förster leise. „Wenn's dec Vater er ­ fährt „Er wird's nicht erfahren, er spricht ja mit keiner Seele. Und es hat mich gedrängt, euch zu sprechen und zu fragen, was zu tun ist." Der Förster blickte rasch auf Mat ­ thias. „Was meinst du?" „Daß man die Sache doch nicht so lassen soll." „Was kann man ändern?" Matthias schwieg und seufzte. Er nach dem Herzen. Hab' auch schon früher was von dir gehalten." Matthias schüttelte ihm die Hand. „Ich komm' wieder, Herr Förster." „Bist gern gesehen, gib nur acht — du weißt, was ich mein'." Matthias ging, merkwürdig ohne noch einen Blick auf Vroni zu werfen. Wozu auch? Hatte er doch ihre Augen undWangen, ihre ganze Gestalt in Ge ­ danken mitgenommen, so daß er sie auf dem Heimwege vor sich sah und auch daheim noch das Helle Lachen hörte, wel ­ 2

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