15 schüttelten, um die Spreu zu entfernen. Da erwachte der Bauer in ihm. Rasch wendete er sich vom Fenster ab und schritt in den Hof hinab. Das gleich förmige Tönen des Flegels traf sein Ohr. Der Bauer ging zur Scheune hin, und mit vor Überraschung offenein Munde starrte er aufMatthias, welcher mitten unter den Knechten stand und fleißig drosch. Unbemerkt zog sich der Wendlehner Matthias, das Bild Jakobs, auf welches der Bauer nicht vergessen konnte. Wohl ließ er den Matthias im Hofe schalten und walten, wie dieser wollte, konnte er ihm doch nichts an seiner Führung und Arbeit aussetzen; aber kein freundlicher Blick des Vaters lohnte den unermüd lichen Eifer des Sohnes, kein Wort sprach Zufriedenheit oder Tadel aus, undMatthias fühlte es schmerzlich, daß der Vater ihn ertrug, wieman ein un abwendbares Geschick erträgt. in seine Stube zurück. Aufs neue über kam ihn das bittere, schmerzliche Ge fühl des erlittenen Verlustes. Stand doch Matthias dort an Stelle des ver lorenen Jakob. Er mußte sich erst an diesen Gedanken gewöhnen, er mußte es erst lernen, den bisher mißachteten Matthias wirklich als seinen Sohn — als sein einziges Kind und seinen Erben zu betrachten. Doch — er brachte es nicht zu Wege. Es stand ein Schatten zwischen ihmund Im Dorfe fing man schon an, den Jakob zu vergessen, man hatte lang ge nug von ihm gesprochen. Manchesmal nur flackerte die Erinnerung an das Er eignis noch einmal auf, dann erlosch sie. Um so mehr dachten Vater und Sohn am grünen Hof daran und draußen im Walde der Förster. Dieser war seit jenem Tage, da er vor Gericht seinem Jugendfreunde gegenübsrgestanden, nicht mehr ins Dorf hinabgegangen. Nicht weniger düster
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