Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1909

181 zu einem bei 2½ Kilometer langen Stausee Sommerfrische eine von Jahr zu Jahr Zeit von gestaut werden konnte, wozu die steigende Bedeutung gewinnt, wurde die Er¬ da dieses zwei Wochen erforderlich war, richtung eines Elektrizitätswerkes, Wasserstauen wegen der anderen am Steyr¬ owie die Erbauung einer Kaltwasser¬ flusse gelegenen Werke nur an Sonntagen Heilanstalt in Ausführung genommen. vorgenommen werden durfte. Auch an Schulbauten wurde im Bezirke Hiedurch * wurde das bisherige romantische Land¬ vieles geleistet, sowie einige Stationen der schaftsbild gänzlich verändert. Wo sonst Staatsbahn im Ennstale Erweiterungen der Fluß rauschend zwischen Felsen dahin¬ und Ausbauten erfuhren und an dem Aus¬ brauste, ruht jetzt beinahe unbeweglich das bau der Steyrtalbahn von Agonitz Wasser des bis 9 Meter tiefen Stausees, nach Klaus bereits eifrigst gearbeitet wird. aus welchem noch Wipfel ziemlich hoch ge¬ Der Bahnbau wurde der Firma F. Madile Das neue Elektrizitätswerk am Steyrdurchbruch kurz vor seiner Fertigstellung. Phot. von Ludwig Ze linger, Molln. wachsener Baumstämme herausragen. Wir und Co. in Klagenfurt um die Pauschal¬ bringen nebenan zwei photographische Bilder umme von 647.000 K übertragen und soll des Steyrdurchbruches von einst und jetzt, bis zum nächsten Herbste vollendet sein. welche gewiß allgemeines Interesse erregen. der auch In diesem Herbste wurde Zunächst wurde die elektrische Kraft für hochinteressante Bau des Elektrizitäts¬ das Zementwerk Kirchdorf in Anspruch werkes am Steyrdurchbruche der genommen, worauf dann auch die elektrische Firma Portland=Zementwerk Kirchdor Beleuchtung in Kirchdorf, Micheldorf, Hoffmann und Co. vollendet. Am 9. Ok¬ Molln und Leonstein in Wirksamkeit tober fand die Kollaudierung der gro߬ trat. Der Bau des großartigen Werkes artigen Wasserwerke statt, worauf der Tunnel, lockte während des ganzen Sommers zahl¬ durch den das Wasser des Steyrflusses reiche Fremde zum Besuche an. während der schwierigen Bauarbeiten ab¬ loß, mittels einer Schleuße gesperrt wurde, so daß das Wasser vor dem hohen Wehre O O O

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