Juni. „Kaiser Max und seine Jäger“ von Dr. Thierfelder statt, welche bei einem Massenbesuche einen den Jubelverein höchst ehrenden Erfolg hatte. Es war ein musi¬ kalisches Ereignis unserer Stadt, welches allen Mitwirkenden, vor allem aber dem genialen Dirigenten Musikdirektor Franz Bayer zur unvergänglichen Ehre gereicht. Hiebei wirkten außer den Sängern und Sängerinnen des Vereines der Knabenchor der Realschule und die Gesellschaft der Musikfreunde, im ganzen bei 300 Personen, mit. Die großen Soli lagen in den Händen der Konzertsängerin Emma Kaiser=Schuster (Marilene, Sopran) aus Wien, des Opernsängers Georg Fabian (Kaiser Maximilian, Baß) aus Krefeld, des Lehrers Florian Niederstetter (Sixt, Bariton) aus Hallein und des k. k. Rechnungsrates Ludwig Haslinger (Hans Sachs Tenor) aus Linz. Die in prächtige, allen Teilen wohlgelungene Aufführung des herrlichen Werkes tür¬ erntete mischen Beifall und dievollste Aner¬ kennung aller anwesendenMusikkritiker. Der abends in der Industriehalle abgehaltene Festkommers nahm bei einer Massenbeteiligung des Publikums einen glänzenden, herzlichen Verlauf und brachte dem „Kränzchen“ zahlreiche Eh¬ Ver¬ rungen seitens der befreundeten eine, so des Wiener Männergesang¬ vereines, des Schubertbundes, des Ge¬ sangvereines österreichischer Eisenbahn¬ beamten in Wien, der Ottakringer Liedertafel, des Wiedener Männerchores, der Kirchdorfer Liedertafel, des Linzer Sängerbundes, der Liedertafel „Froh¬ inn“ in Linz, des Gutenbergbundesin Linz und der Budweiser Liedertafel. Mehrere auswärtige Gesangvereine (St. Peter, Sierning, Waidhofen, Sänger¬ bund und Frohsinn in Linz) brachten vorzügliche Gesangsvorträge. Riesigen Beifall erntete das Volksliederquintett des Linzer Sängerbundes. Das „Kränz= chen“ sang im gemischten Chore die Ballade „Harald“ von Krug=Waldsee Chormeisterstell¬ unter der Leitung des vertreters Dr. Strommer, während Musik¬ direktor Bayer die Klavierbegleitung au dem neuangeschafften prachtvollen Bösen¬ dorferflügel besorgte. Frl. Mizzi Stenzer überreichte dem letzteren namens der Sän¬ gerinnen einen silbernen Lorberkranz. In großer Zahl waren Glückwunschschreiben Am Mon¬ und Telegramme eingelaufen. — tag fand vormittags am Friedhofe eine pietätvolle Gedächtnisfeier für die ver¬ storbenen Mitglieder und Gönner des „Kränzchens“ statt, woran sich in der In¬ dustriehalle ein feuchtfröhlicher Sänger¬ Frühschoppen, gegeben von den Damen des 167 Vereines, reihte. Die Schlußfeier fand in St. Ulrich bei Mayr statt, wo das hübsche „Kränzchen“=Kneipzimmer von den aus¬ wärtigen Gästen viel bewundert wurde. Das Fest war vom schönsten Wetter be¬ günstigt. Die glückliche Durchführung und der herrliche Erfolg desselben bilden einen unvergänglichen Glanzpunkt in der Geschichte des „Kränzchens“ sowie in jener der Stadt Steyr selbst. Anläßlich des Festes wurde auch eine großartig ausgestattete Festschrift herausgegeben, welcher wir die nebenstehen¬ Fanz Bauet S06-1880, 160h- 196 Seit 1907. den wohlgetroffenen Porträts der ersten Funktionäre des „Kränzchens“ nach photo¬ graphischen Reproduktionen der graphischen Kunstanstalt des k. k. Hoflieferanten Emil Prietzel in Steyr entnommen haben Die Schützengesellschaft Leonstein hielt auf ihrem Schießstande ein Kaiserjubiläums¬ Festschießen ab, welches vom prächtigsten Wetter begünstigt und äußerst zahlreich be¬ sucht war. 29. Im Krankenhause zu Steyr starb der bei der Firma Prietzel beschäftigt ge¬ wesene Lithographie=Maschinenmeister Ernst Kahle im Alter von 59 Jahren. Der Militär=Veteranenverein Sierning
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2