Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1909

April. denn schon am 28. September verschied er Er war Ehren¬ in seinem 62. Lebensjahre — Grünburg bürger der Gemeinden und Tiroler Landes¬ Steinbach sowie Besitzer der verteidigungs=Medaille. Dessen Bildnis 81 brachten wir im Kalender für 1907. Die Firma Kullmann und Comp. (Hörmühle) in Grünburg verpachtete ihr Sägewerk an die Holzhandlung Artur Ungar in Linz, behielt jedoch die daselbst befindliche Holzmehlfabrik im eigenen Be¬ triebe. Der Kooperator Georg Katzinger an der Filialkirche in Reichraming wurde vom Verbande der christlichen Eisen= und Metallarbeiter in Wien zum Ehrenmitgliede ernannt. Im hohen Alter von 94 Jahren starb in Bad Hall die Auszüglerin Anna Maria Finner vom Schneidergrubergute Dieses im Jodquellengebiete gelegene Gut ging durch Kauf von den Eheleuten Neu¬ bauer in den Besitz des Landes Ober¬ österreich über. Der Werkmeister Emil Mießner der Korkstopfenfabrik in Kirchdorf, welcher im dortigen Turnvereine durch drei Jahre eine ersprießliche und stramme Tätigkeit entwickelt hatte, übersiedelte nach Krems¬ münster, wo er ebenfalls einen Turnverein ins Leben rief. Mai. Beim Maiavancement wurden in 1. Steyr ernannt: Beim 14. Feldhaubitzen¬ regiment zum Oberst der Oberstleutnant und Kommandant Arpad Kiß de Nagy¬ Sitke, zum Oberstleutnant der Major Josef Reisinger, zu Majoren die Haupt¬ leute 1. Kl. Karl Hroch und Innozenz Hönig (letzterer beim Reichskriegsmini¬ terium), zum Oberleutnant der Leutnant Alois Hellensteiner, zum Stabsarzt der Regimentsarzt 1. Kl. Robert Zastera bei in Ernennung zum Garnisons=Chefarzt der Riva, zum Leutnant=Proviantoffizier Trans¬ 7200 Stellvertreter Paul Raggautz. feriert wurden vom 14. Haubitzregiment der Hauptmann 1. Kl. Fortunato Giacomozzi zum 28. Feldkanonen=Regiment, der Leut¬ nant=Rechnungsführer Nathan Wasser¬ vogel zum 14. Infanterie=Regiment, und zum 14. Feldhaubitzen=Regiment der Ober¬ leutnant Karl Stein vom 33. Feldkanonen¬ Regiment sowie der Regimentsarzt 1. Kl. Dr. Anton Franz vom 24. Feldkanonen¬ Regiment. Postoffizial Josef Pokorny wurde von Steyr nach Salzburg übersetzt. An seine Stelle kam Postassistent Karl Marschhofer aus Mürzzuschlag nach Steyr. Zum Tele¬ gramm=Bestellboten wurde der Postamts¬ diener Johann Hamader ernannt Der erste Mai war durch einen herr¬ 157 Mai. lichen Frühlingstag begünstigt. Die sozial¬ demokratische Arbeiterschaft beging denselben in üblicher Weise. Das Pichlersche Gasthaus in Stein, Gemeinde Gleink, brachten die Eheleute Johann und Klara Willand käuflich an sich. Die Rainsbergmühle in Kleinraming, welche Leopold Hübscher aus Pilsen erst vor einem halben Jahre von Leopold Atzen¬ hofer durch Kauf erworben hatte, ging in den Besitz des Anton Nadenik von Gei߬ bach über Das Schloß mit der dazugehörigen neu¬ erbauten Villa des gewesenen Bürgermeisters Josef Panhuber in Bad Hall ging um 165.000 K in den Besitz des Schloßbesitzers M. Erlach in Altenhof bei Wieselburg überNachts verschied nach nur achttägigem Krankenlager der verehelichte Oberlehrer Ferdinand Bruckmühler in Sierning¬ hofen=Neuzeng im 66. Lebensjahre. Der¬ selbe war ein verdienstvoller, in allen Kreisen hochgeschätzter und beliebter Schul¬ mann, welcher durch 47 Jahre in rastlosem Eifer und vielfach anerkannter Tüchtigkeit im Dienste der Schule tätig war. Er war zu Sarleinsbach im Mühlviertel geboren und viele Jahre Schulleiter in Neustift bei Großraming. 22 Jahre lang leitete er die Er Schule in Neuzeug=Sierninghofen. wollte in nächster Zeit in den wohlver¬ dienten Ruhestand treten, was ihm der Tod nicht gönnte Die Postmeisterin Emilie Vicenz in Micheldorf trat in den Ruhestand. Der Wachtmeister im 6. Dragoner¬ regiment Kilian Roblitschka in Wels wurde zum Bahnmeister für die Bahner¬ haltungssektion Kirchdorf ernannt, nachdem der Bahnmeister Franz Höfer von Kirch¬ dorf nach Klaus versetzt wurde. In Steyr verschied der k. k. Ober¬ 2. landesgerichtsrat i. P. Ferdinand Löhnert im 76. Lebensjahre. Er war in Breitenau in Schlesien geboren und trat 1857 in Wien in den juristischen Staatsdienst. Seit 1885 wirkte er als Landesgerichtsrat beim Kreis¬ gerichte in Steyr, wo er nach 41 jähriger vielfach belobter und ausgezeichneter Dienst¬ zeit im Jahre 1898 in den wohlverdienten Ruhestand trat. Von 1895 bis 1897 war er, von der Deutschen Fortschrittspartei ge¬ wählt, Mitglied des Gemeinderates und viele Jahre war er als begeisterter Natur¬ freund ein eifriges Ausschußmitglied des Verschönerungsvereines in Steyr gewesen. Ferners starb in Steyr die Uhrmachers¬ und Hausbesitzersgattin Antonie Hungs¬ berger, eine Tochter des Bürgermeisters An Franz Lang, im Alter von 32 Jahren. dem Leichenbegängnisse beteiligte sich der Männergesangverein „Kränzchen“, welcher einen erhebenden Trauerchor am Grabe sang.

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